Rosenheim. Die Industrie und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern hat das eingeleitete Raumordnungsverfahren der Regierung von Oberbayern für den möglichen Bahntrassen-Neubau im Inntal begrüßt. Das geht aus einer Pressemitteilung der IHK hervor. Damit setzt sie sich für einen möglichen Bahntrassen-Neubau im Inntal ein. Die Coronakrise dürfe aus Sicht der oberbayerischen Wirtschaft die Planungen für den Brenner-Nordzulauf nicht bremsen, heißt es in der Meldung dazu.
IHK-Vizepräsident Georg Dettendorfer: „Eine Verlangsamung wäre ein falsches Signal und würde die Anbindung unserer Region an den Brenner-Basistunnel unnötig verzögern, zum Nachteil unserer Unternehmen und deren Wettbewerbsfähigkeit.“ Er begrüßt die Eröffnung eines Raumordnungsverfahrens für den möglichen Bahntrassen-Neubau im Inntal. „Es ist wichtig, dass die Planungen jetzt einen Schritt weiter sind und die grundsätzliche Raumverträglichkeit der fünf von der Deutschen Bahn vorgelegten Grobtrassen untersucht wird“, sagte der Speditionsunternehmer aus Nußdorf.
Dettendorfer fordert, dass der oberbayerische Nordzulauf nicht noch weiter in Verzug geraten darf. „Es droht ein Flaschenhals auf der Inntalstrecke, wenn wir den Ausbaudruck nicht erhöhen und bei den Planungen nur langsam und zögerlich vorankommen.“ Eine unterirdische Streckenführung sei dabei entscheidend für die Akzeptanz des Vorhabens in der Region. Beeinträchtigungen für Menschen und Umwelt müssten so gering wie möglich gehalten werden.
Im Rahmen des Raumordnungsverfahrens will die Regierung von Oberbayern die raumbedeutsamen Auswirkungen der Trassenvarianten unter überörtlichen Gesichtspunkten prüfen.
Wirtschaft will viergleisigen Komplettausbau der Zugstrecke
Die bayerische Wirtschaft setzt sich laut IHK für einen viergleisigen Komplettausbau der Zugstrecke von München über Rosenheim nach Kiefersfelden als nördlichen Zulauf zum Brenner Basistunnel ein. „Der Tunnel ist ein Investment für Jahrhunderte. Die leistungsfähige Bahnstrecke wird den südeuropäische Wirtschaftsraum und die Wirtschaftszentren in Mittel- und Nordeuropa noch besser verbinden und vernetzen“, erklärt Dettendorfer. Die IHK betont außerdem, dass mit der Stärkung der Schiene der sensible Alpenraum geschützt und die europäische Umwelt- und Verkehrspolitik, wie sie im Green Deal konzeptioniert ist, umfänglich unterstützt wird.
Vom transportierten Gütervolumen über den Brenner werden der IHK zufolge derzeit etwa 70 Prozent auf der Straße und 30 Prozent auf der Schiene abgewickelt. (ja)