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IfW Kiel: Sondervermögen würde Konjunktur beflügeln

13.03.2025 10:40 Uhr | Lesezeit: 3 min
Hafen Hamburg
Die deutschen Exporte dürften 2025 mit minus 2,3 Prozent abermals schrumpfen, schreibt das IfW Kiel
© Foto: TimSiegert-batcam/ AdobeStock

Das von Union und SPD geplante „Sondervermögen“ in Höhe von 500 Milliarden Euro würde nach Ansicht des IfW Kiel für einen Aufschwung sorgen, dieser werde aber mit Preisauftrieb und höherer Staatsverschuldung erkauft.

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Die Frühjahrsprognose des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) zeigt für 2025 mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung weiter eine Stagnation (0,0 Prozent). Für das kommende Jahr hingegen revidiert das IfW Kiel seine Erwartungen gegenüber der Winterprognose um 0,6 Prozentpunkte nach oben und rechnet jetzt mit einem Plus von 1,5 Prozent. 

Die deutsche Wirtschaft leidet laut Prognose „massiv unter strukturellen Problemen, die einer höheren Produktivität im Weg stehen“. Die Industrie hat zuletzt Wettbewerbsfähigkeit und Marktanteile verloren. Zusätzlich belastet die protektionistische Handelspolitik der USA unter Präsident Donald Trump die deutsche Wirtschaft, schreibt das IfW.

„Die Wellblechkonjunktur dürfte nun hinter uns liegen, insgesamt bleibt die Entwicklung im laufenden Jahr aber blutleer“, sagte Stefan Kooths, Konjunkturchef des IfW Kiel. „Die bestehende Unterauslastung lässt mit dem geplanten fiskalischen Schub im nächsten Jahr eine merkliche Expansion zu. Damit das kein Strohfeuer bleibt, braucht es standortstärkende Reformen, die die Verteilungsspielräume erweitern.“

Die geplanten Verteidigungsausgaben könnten „Deutschland strukturell einen Schub geben, wenn sie richtig ausgegeben werden“, sagte Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel. „Das Geld muss in deutsche bzw. europäische Unternehmen und technologische Verteidigungslösungen fließen, dann kann auch die zivile Industrie von den Innovationen profitieren.“ Hingegen dürften die deutschen Exporte auch 2025 mit minus 2,3 Prozent abermals schrumpfen, sich im nächsten Jahr aber etwas erholen (+1,8 Prozent).

Expansive Finanzpolitik führt zu steigenden Preisen

Das IfW Kiel rechnet in seiner Frühjahrsprognose damit, dass der alte Bundestag für einen Zeitraum von zehn Jahren ein Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro für kreditfinanzierte Infrastrukturausgaben sowie Ausnahmen von der Schuldenbremse für die Verteidigungsausgaben verabschiedet.

Durch die zusätzlichen Ausgaben werden auch neue Investitionen ausgelöst. Ausrüstungsinvestitionen dürften 2026 um fast 5 Prozent, Bauinvestitionen um fast 4 Prozent zulegen, so das Institut. Damit einhergehend werde die Erwerbstätigkeit 2026 von gut 46 Millionen (2025) auf 46,15 Millionen zulegen und die Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent (2025) auf 5,9 Prozent (2026) zurückgehen.

Kehrseite ist, dass diese expansive Finanzpolitik zu steigenden Preisen führt: Zwar drücken sinkende Energiepreise die Inflationsrate im Prognosezeitraum auf die 2-Prozent-Marke, die Kernrate (ohne Energie) bleibt aber mit 2,5 Prozent (2025) und 2,3 Prozent (2026) darüber.

Gleichzeitig steigen die Staatsschulden: Das Budgetdefizit wird im Jahr 2026 voraussichtlich deutlich auf 3,4 Prozent in Relation zum BIP zunehmen, nachdem es im laufenden Jahr wohl auf 2,4 Prozent zurückgehen wird (2024: 2,8 Prozent). Der Schuldenstand dürfte von 63,3 Prozent in Relation zum BIP im Jahr 2024 auf 65,4 Prozent im Jahr 2026 zunehmen. Laut Prognose des IfW Kiel für die Weltwirtschaft legt diese im laufenden und kommenden Jahr um rund drei Prozent zu.

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