München. Bei den Spediteuren in Deutschland brummt derzeit das Geschäft wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Das geht aus dem Ifo-Indikator hervor, der vom Ifo-Institut monatlich erstellt wird. Danach ist der Wert für die aktuelle Geschäftslage der Spediteure im Juni auf 44,3 Punkte (ausgedrückt in Prozentsaldo) geklettert. Im Mai lag er noch bei 38,5 Punkten. Wie außergewöhnlich gut die Situation derzeit eingeschätzt wird, zeigt der Blick zurück: Letztmals wurde die aktuelle Geschäftslage im Boomjahr 2008 besser beurteilt (51,0 Punkte im März 2008).
Erwartungshaltung positiv, aber nicht so gut wie der Indikator für die aktuelle Lage
Nicht mithalten mit dieser ausgezeichnete Stimmung kann die Erwartungshaltung der Spediteure für die kommenden sechs Monate. Zwar kletterte auch dieser Wert, und zwar von 18,8 Punkten im Mai auf 20,5 Punkte im Juni. Aber damit liegt er doch deutlich unter dem Lage-Indikator. Und im Februar 2017 zeigten sich die Spediteure noch optimistischer bezüglich der Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr (24,4 Punkte).
Im Straßengüterverkehr herrscht keine Euphorie
Während das aktuelle Geschäft bei den Spediteuren derzeit also boomt, sieht es bei den Unternehmen im Straßengüterverkehr schlechter aus. Der Indikator für die aktuelle Lage erreicht mit 30,2 Punkten zwar auch einen hohen Wert. Aber er liegt nicht nur deutlich unter dem der Spediteure. Er ist im Juni auch gesunken im Vergleich zum April (34,7 Punkte).
Noch nachdenklicher stimmen die Aussagen zur den Erwartungen im zweiten Halbjahr 2017. Dieser Wert erreicht bei den Fuhrunternehmen nur 4,5 Punkten nach 6,1 Punkte im Vormonat. Das ist der schlechteste Wert seit Juli 2016 (3,4 Punkte). Diese Skepsis überrascht auch vor dem Hintergrund, dass zumindest die Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland für 2017 positiv ausfallen. (cd)