Bremen. Seit mehr als zehn Jahren ist das Gebäude, in dem die Bremer Berufsschule für den Großhandel, Außenhandel und Verkehr untergebracht ist, in einem desolaten Zustand. Wie der Verein Bremer Spediteure beklagt, sei es im Sommer unerträglich heiß, im Winter könnten die Berufsschüler den Unterricht nur in Winterjacken verfolgen. Feuchtigkeit dringe in die Räume, Wandverkleidungen würden mit Holzleisten vor dem Herabfallen gesichert. Eine Sanierung des Gebäudes sei wirtschaftlich nicht darstellbar. Mit Erleichterung hat der Verband den am 4. Juli erfolgten Beschluss des Senats aufgenommen, den Neubau der Berufsschule voranzutreiben. An der Berufsschule in der Ellmersstraße in Utbremen erhalten rund 2000 Auszubildende, davon etwa 750 angehende Speditionskaufleute sowie rund 300 Schifffahrtskaufleute, Theorieunterricht.
Geplanter Bezug 2020
Der Neubau soll offenbar in einer öffentlich-privaten Partnerschaft umgesetzt werden. „Ein privater Investor kann wesentlich schneller bauen, als es die öffentliche Hand kann“, erklärt Oliver Oestreich, Vorsitzender des Vereins Bremer Spediteure. Nach den vorliegenden Planungen könne die neue Schule im Jahre 2020 bezugsfertig werden.
In den Neubau soll auch das Bremer Institut für Handel und Verkehr (BIHV) einziehen, das ein ausbildungsbegleitendes Studium mit einem Bachelor-Abschluss anbietet. Zusätzlich überlegen weitere Bildungsinstitute aus Bremen, die seit Jahrzehnten Logistikwissen vermitteln, sich dort anzusiedeln. Das Zentrum soll nach den Wünschen der Wirtschaft eine Ausstattung erhalten, die der Bedeutung des Hafens und der Logistik in Bremen gerecht werde. Dafür haben die Kühne-Stiftung und Unternehmen der bremischen Verkehrswirtschaft finanzielles Engagement in Aussicht gestellt. (mh)