Genf. Wenige Tage vor der mit Spannung erwarteten Versammlung der Internationalen Zivilen Luftfahrtorganisation (ICAO) von 24. September bis 4. Oktober in Montreal hat die Internationale Luftfahrtvereinigung IATA, die Staaten nochmals aufgerufen, sich auf ein verbindliches internationales Abkommen zur Klimakompensation in der Luftfahrt zu einigen. Ein solches marktbasiertes System soll unter Federführung der ICAO, die den Status einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN) besitzt, ausgearbeitet werden. Die IATA ist dagegen eine Interessenvertretung der Airlines.
Auf der letzten Generalversammlung im Juni hatten die Airlines sich auf eine Resolution verständigt, in der die Regierungen aufgefordert werden, sich auf ein verbindliches System für die Klimakompensation zu einigen. Ein marktbasiertes System zur Kompensation von CO2-Emissionen soll ein Pfeiler der von IATA vorgeschlagenen „Vier-Säulen-Strategie“ zur Erreichung der selbst gesteckten CO2- Minderungsziele sein.
Die IATA schlägt selbst Maßnahmen vor, wie ein marktbasiertes System aussehen könnte. Ziel soll es sein, den CO2-Ausstoß der Luftfahrt bis 2050 im Vergleich zu 2005 zu halbieren. Die ICAO wird aufgefordert, zunächst ein weltweit anerkanntes System zur Berechnung des CO2-Ausstoßes von Flugzeugen zu erstellen. Grundlage für die Maßnahmen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes sollen dann die CO2-Bilanzen der Fluggesellschaften zwischen 2018 und 2020 sein. Das neue System soll 2020 starten.
Die IATA ist allerdings gegen den von der EU vorgeschlagenen Emissionshandel ETS. Die Einführung von ETS wurde um ein Jahr verschoben um der ICAO Zeit für ein internationales Abkommen einzuräumen. (diwi)