Kapstadt. Der internationale Branchenverband Iata erwartet, dass die Airlines in diesem Jahr weltweit einen Gewinn von 12,7 Milliarden Dollar (9,8 Milliarden Euro) einfliegen. Das sind zwei Drittel mehr als im Jahr 2012 und ein Fünftel mehr als noch im März vorausgesagt. Besonders stark dürfte es für die europäischen Fluglinien aufwärts gehen, wie die Iata am Montag bei ihrem Jahrestreffen in Kapstadt mitteilte. Dazu dürfte vor allem der gebremste Ausbau des Flugangebots beitragen.
Das Cargogeschäft muss sich hingegen mit stagnierenden Frachtmengen begnügen. 2013 werden voraussichtlich 52,1 Millionen Tonnen Fracht geflogen. Seit 2010 habe sich die Frachtmenge damit praktisch nicht erhöht, beklagt die Iata. Damals lag die Frachtmenge bei 50,7 Millionen Tonnen. Bei den Frachtpreisen erwartet die Iata sogar einen Rückgang um 2,0 Prozent im laufenden Jahr, nachdem die Frachtraten schon vergangenes Jahr um 6,3 Prozent nachgegeben haben. Grund für den Preisverfall sei das Überangebot an Frachtkapazität.
Iata-Chef Tony Tyler sieht die Branche trotz aller Verbesserungen in einer schwierigen Lage. Im Mittelpunkt des Handelns stehe weiterhin „die tägliche Herausforderung, mehr Umsatz als Kosten zu generieren.“ Im Schnitt blieben pro Passagier lediglich vier Dollar als Gewinn bei der Fluggesellschaft hängen, die Gewinnmarge liege bei lediglich 1,8 Prozent des Umsatzes. Viele Gesellschaften kämpften daher ums Überleben.Die Kapazitätskürzungen im Passagebereich vieler Gesellschaften zeigen Wirkung. Die Flugzeuge dürften in diesem Jahr zu gut 80 Prozent ausgelastet sein, schätzt Tyler. Dies wäre ein neuer Spitzenwert. Der Verband rechnet weiterhin mit einer wachsenden Nachfrage nach Flugtickets. Die Zahl der Passagiere soll 3,13 Milliarden erreichen und damit erstmals die Drei-Milliarden-Marke knacken.
Diese Entwicklung soll auch den Fluggesellschaften in Europa helfen. Die IATA erwartet, dass die hiesige Branche in diesem Jahr 1,6 Milliarden Dollar verdient. Dies wäre doppelt so viel wie im März prognostiziert und mehr als fünfmal so viel wie im schwachen Jahr 2012. (dpa/diwi)