Genf. Die Jahresbilanz der internationalen Luftfahrtorganisation Iata gibt im Frachtbereich wenig Anlass zur Freude: Während der Passagierverkehr um 5,3 Prozent gewachsen ist, sank die Nachfrage bei Luftfracht im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent. Das teilte die Iata am Donnerstag mit. Die Luftfrachtbranche muss damit das zweite Jahr in Folge Rückgänge verkraften. Ursache für den schrumpfenden Markt war laut Iata die schwache Weltkonjunktur und damit verbunden die geringe Nachfrage bei Transporten hochwertiger Güter.
Vor allem die schwache Entwicklung in den westlichen Industrienationen habe dazu geführt, dass weniger hochwertige Güter aus Asien in die westlichen Absatzmärkte geflogen wurden. Das traf besonders hart die asiatischen Airlines, die einen Nachfragerückgang von 5,5 Prozent verzeichneten. Die Kapazitäten der Anbieter wurden um 2,4 Prozent zurückgefahren, dennoch sank die Auslastung ihrer Flugzeuge auf durchschnittlich nur noch 56 Prozent.
Zu den Verlieren zählten auch die europäischen und nordamerikanischen Carrier, die ein Nachfrageminus von 2,9 respektive 0,5 Prozent verzeichneten. Die Auslastung der europäischen Carrier lag durchschnittlich bei nur 47,2 Prozent.
Airlines aus Nahost und Afrika legen zu
Profitiert haben einzig die afrikanischen Airlines und die Anbieter aus dem mittleren Osten. Der wachsende Güteraustausch zwischen Asien und Afrika wirkte sich positiv aus und steigerte die Nachfrage um 7 Prozent (Afrika) und fast 15 Prozent für Airlines aus dem mittlerne Osten.
„Wir gehen mit einem vorsichtigen Optimismus ins neue Jahr“, erklärte Iata-Generaldirektor Tom Tyler. So sei die Situation in der Eurozone stabiler als vor einem Jahr und die US-amerikanische Wirtschaft habe die „fiskalische Klippe“ umfahren. Die Iata rechnet mit einem Plus von 1,4 Prozent bei der Cargo-Nachfrage. (diwi)