London. Das abgelaufene Geschäftsjahr hat die vereinigte Frachtdivision der britisch-spanischen Fluglinie IAG mit einem Überschuss abgeschlossen. Gegenüber der VerkehrsRundschau sprach Spartenchef Steve Gunning wörtlich von einem „deutlichen Gewinn“. Konkrete Zahlen lehnte er auf Nachfrage mit Hinweis darauf ab, dass das Frachtergebnis in die Jahresbilanz des Gesamtkonzerns integriert und traditionell nicht gesondert ausgewiesen würde.
Bessere Kostenstruktur nach Ausflottung
Gunning nannte eine Reihe von Gründen für den finanziellen Erfolg seiner Division. So hätte sich der Ausstieg aus dem verlustreichen Betrieb von drei Vollfrachtern Boeing 747-8F Ende April 2014 die Kostenstruktur verbessert. Das seitdem geltende Zuladungsabkommen auf Frachtflugzeugen von Partner Qatar Cargo zwischen Hongkong, Doha und London habe sich als Erfolg erwiesen und trage deutliche Früchte. Es handelt sich derzeit um fünf Frachtflüge pro Woche, auf denen IAG Kapazität einkauft. Eine Ausweitung dieses Programms auf andere von QR Cargo per Frachter bediente Strecken sei derzeit kein Thema, sagte Gunning.
Als „bemerkenswert positiv“ bezeichnete er die deutliche Steigerung der Transportnachfrage nach hochpreisigen und Temperatur sensitiven Produkten wie etwa pharmazeutische Güter, Arzneimittel oder Lebensmittel. Gunning führte dies auch auf verschiedene Infrastruktur- und Marktangebote seiner Gesellschaft zurück. So verfüge IAG Cargo über ein hochmodernes Zentrum für den Umschlag dieser Produkte am Flughafen Heathrow. Hinzu komme, dass weltweit mittlerweile über 100 eigene Stationen seiner Gesellschaft für die sachgerechte Bodenabwicklung dieser Produktsparte zertifiziert seien, mit der entsprechenden fachlichen Qualifikation der dort Beschäftigten.
Schließlich habe zum Erfolg der Frachtsparte auch die Vernetzung der Dienste von British Airways Cargo und Iberia Cargo beigetragen. „Durch die vielen Flüge Iberias von und nach Lateinamerika haben wir unser gemeinsames globales Netzt deutlich erweitert und unsere Marktpräsenz erhöht“, sagte der Manager. Umgekehrt profitiere Iberia Cargo von den zahlreichen BA-Routen nach Asien oder Nordamerika. (hs)