Chiasso. Der Schweizer Kombi-Operateur Hupac hat im vergangenen Jahr rund 737.000 Straßensendungen auf der Schiene transportiert. Das entspreche einem Plus von 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und stelle einen Rekord dar, teilte das Unternehmen jetzt mit. Besonders dynamisch entwickelte sich 2016 demnach das Segment des transalpinen Verkehrs durch die Schweiz mit einem Zuwachs von 19,4 Prozent.
Auch die Ende 2015 aufgelegte Business Unit Company Shuttle habe maßgeblich zum Verkehrswachstum beigetragen. Pro Woche betreut Hupac 44 Züge im Auftrag einzelner Transportunternehmen. Diese übernehmen das Auslastungsrisiko der Company Shuttles und übertragen die Organisation und den Betrieb der Züge an den Kombi-Operateur. Der nicht-transalpine Verkehr, der die Märkte Spanien, Osteuropa und Fernost umfasst, verzeichnete laut Hupac ein kleines Wachstum von 1,5 Prozent, während die transalpinen Verkehre via Österreich und Frankreich leicht rückläufig waren.
Für 2017 erwartet das Unternehmen eine weiterhin stabile Verkehrsnachfrage. „Mit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels beginnt eine neue Phase im alpenquerenden Schienengüterverkehr“, erklärte Hupac-Direktor Bernhard Kunz. „Der Verkehr durch den Gotthard funktioniert reibungslos. Im zweiten Halbjahr steht die Totalsperre der Luino-Linie wegen dem Ausbau auf den Vier-Meter-Korridor an – eine große Herausforderung, die wir gemeinsam mit unseren Bahnpartnern, den Terminals, den Infrastrukturbetreibern und nicht zuletzt mit unseren Kunden meistern werden.“
Hupac Maritime Logistics in den Startlöchern
Interessante Wachstumschancen sieht Hupac auch im maritimen Hinterlandverkehr. Das neu gegründete Tochterunternehmen Hupac Maritime Logistics steht nach Unternehmensangaben in den Startlöchern. Der von Sven Lehmen geführte Geschäftsbereich mit operativem Sitz in Duisburg fokussiert auf die Seehäfen Rotterdam und Antwerpen. Nach Aufbau der spezifischen, für den Seeverkehr erforderlichen Prozesse wie Zoll, Leercontainer-Handling und First/Last-Mile-Transporte wird Hupac voraussichtlich im ersten Halbjahr 2017 eigene Maritim-Verbindungen auflegen.
Im Fernost-Verkehr öffnet Hupac ihr europäisches Netzwerk demnächst für Verkehre aus beziehungsweise nach China. Das Geschäftsfeld „Landbridge China“ schafft Unternehmensangaben zufolge Verbindungen zwischen den Netzwerken. Entsprechende Feeder-Züge seien in der Projektphase und werden im ersten Halbjahr 2017 umgesetzt. (ag)