Hamburg. Das Scandlines-Fährschiff „Prinsesse Benedikte“ ist bei einem Werftaufenthalt in Polen umgefallen und erheblich beschädigt worden. Wie die Reederei in der Nacht zum Donnerstag mitteilte, sei die Fähre beim Ausdocken aus dem Schwimmdock auf einer Werft in Danzig von einem Kielbock heruntergerutscht.
Bei dem Unfall sei das Schiff beschädigt worden und teilweise mit Wasser vollgelaufen, sagte Anette Ustrup Svendsen, Sprecherin der dänischen Reederei am Donnerstag in Kopenhagen. Unter anderem sei der Maschinenraum überflutet worden. Menschen seien bei dem Unfall nicht verletzt worden.
Nähere Angaben zum Schaden wollte Ustrup Svendsen zunächst nicht machen. „Es wird ein paar Tage dauern, bis die Werft sich einen Überblick über die Schäden verschafft hat. Erst dann, werden wir sagen können, wie lange die Fähre ausfallen wird“, sagte sie.
Hoffen auf die Hauptsaison
Das Schiff befand sich zum Einbau einer neuen Abgasreinigungsanlage, eines sogenannten Scrubbers, in der Werft. „Wir hatten den Werftaufenthalt extra so geplant, dass das Schiff bis Ostern wieder im Dienst stehen sollte“, sagte Ustrup Svendsen: „Jetzt hoffen wir, dass die Fähre wenigstens wieder bis zur Hauptsaison zur Verfügung steht.“
In den Hauptverkehrszeiten im Sommer verkehren insgesamt vier Fährschiffe im Halbstundentakt zwischen Puttgarden auf der Insel Fehmarn und dem dänischen Rödby. Derzeit verkehren die Fähren nur alle 40 Minuten.
Die 142 Meter lange „Prinsesse Benedikte“ ist seit 1997 eines von insgesamt vier Schiffen auf der Verbindung. Im Jahr 2012 hatte die Werft das Schiff mit einem Hybridantrieb ausgestattet, der den Energieverbrauch der Fähre durch den Einsatz eines effizienteren Motors und durch Elektro-Komponenten wie Generator und Akku verringern soll. Die Werft bezeichnet das Schiff seitdem als die größte Hybridfähre der Welt.
Zuletzt hatte die Reederei wiederholt mit ihren Fährschiff-Neubauten „Berlin“ und „Copenhagen“ für Schlagzeilen gesorgt. Die Fähren waren ursprünglich bei den P+S-Werften in Stralsund in Auftrag gegeben worden, die unter anderem wegen gravierender Probleme bei der Bauausführung der beiden Fähren im August 2012 Insolvenz anmelden mussten. Seit 2014 arbeitet nun eine dänische Reederei an der Fertigstellung der beiden Schiffe. (dpa)