Sarajevo. Nach zweimaligen Verkehrsblockaden in Serbien wegen hoher Treibstoffpreise ist der Protest auf das benachbarte Bosnien-Herzegowina übergesprungen. Tausende Autofahrer legten am Sonntag in der Hauptstadt Sarajevo und allen größeren Städten den Verkehr für eine Stunde lahm. In der vergangenen Woche hatten serbische Autofahrer an zwei Tagen ebenfalls das ganze Land für je eine Stunde stillgelegt. Sie wollten auf ihre immer schwierigere Lage aufmerksam machen, sagten Demonstranten.
In Serbien kritisierte der alles beherrschende Staatspräsident Aleksandar Vucic am Sonntag die Proteste, die von einigen wenigen gemeinsam mit der Opposition organisiert worden seien. Die Bürger hatten sich über soziale Netzwerke zu den Verkehrsblockaden verabredet.
Sowohl Serbien als auch Bosnien gehören zu den ärmsten Ländern Europas. Weil sich die wirtschaftliche Lage entgegen den Behauptungen der Politiker nicht verbessert, versuchen Zehntausende junge und gut ausgebildete Menschen, ihre Heimat zu verlassen, um vor allem in Westeuropa Arbeit zu finden. (dpa)