Berlin/München. Der neue Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Bündnis 90/Die Grünen), stellt eine Verlängerung der Zusammenarbeit mit dem deutschen Maut-Betreiber Toll Collect in Frage. Der Vertrag mit dem Konsortium der Unternehmen Daimler, Telekom und Cofiroute läuft in vier Jahren aus. „Es wäre durchaus zu überlegen, auf ein neues, effizienteres Erfassungssystem zum Beispiel auf Basis von Mikrowellen zu setzen. Ich bin auf jeden Fall gegen eine automatische Verlängerung des Vertrages", sagte Hofreiter im Interview mit dem Wochenmagazin VerkehrsRundschau.
Hofreiter beklagte die zu hohen Systemkosten zur Erhebung der Straßenbenutzungsgebühr für schwere Lastkraftwagen ab 12 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht sowie die Probleme der vergangenen Wochen bei der Ausweitung der Maut auf vierspurige Bundestraßen. „Wir brauchen ein gut funktionierendes LKW-Maut-System, mit dem sich die Bundesstraßen komplett einbeziehen lassen." In einem zweiten Schritt soll das System laut Hofreiter dann auf LKW ab 3,5 Tonnen und in einem dritten Schritt auf Personenkraftwagen ausgeweitet werden.
Die Einführung einer einfachen PKW-Vignette, wie von der CSU vorgeschlagen, will Hofreiter hingegen nicht. „Wir lehnen eine Vignetten-Lösung ab. Wir sind gegen ,Flat'-Rasen", spricht sich Hofreiter gegen eine entfernungsunabhängige Benutzungsgebühr aus. Eine PKW-Maut müsse entfernungsabhängig gestaltet werden, nur dann mache sie Sinn. Derzeit habe die PKW-Maut aus seiner Sicht aber nicht höchste Priorität.
Das vollständige Interview mit Anton Hofreiter, dem neuen Vorsitzenden des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag, lesen Sie in der VerkehrsRundschau-Ausgabe 30/11 vom 29. Juli 2011. (ak)
Herrmann