Parma. Der Flughafen Parma stand bereits kurz vor dem Aus, eine Insolvenz schien unausweichlich. Doch einmal mehr ist es ein ausländischer Investor, der in Italien für eine neue Wendung sorgt. Im konkreten Fall handelt es sich um die 2008 gegründete Izp Technologies mit Sitz in Peking, die mit dem bisherigen Mehrheitseigner, der österreichischen Meinl-Bank, eine Absichtserklärung zum Erwerb des Mehrheitspaketes des Flughafens „Giuseppe Verdi“ unterzeichnet hat. Das Abkommen wurde nun in Rom vom italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi und seinem chinesischen Konterpart Li Keqiang genehmigt.
Abgesehen von der Überschreibung des Mehrheitspaketes beinhaltet die Vereinbarung auch die Entwicklung der Flughafen-Infrastruktur und den Aufbau eines großen Logistik-Zentrums. Rund um den Flughafen stehen Entwicklungsflächen von mehr als 20.000 Quadratmetern zur Verfügung. Der chinesische Investor ist laut Branchenzeitschriften einer der wichtigsten Global Player im Bereich des e-Commerce und des Online-Shoppings und operiert neben Asien auch in Nord- und Südamerika. Auch in Europa verfügt Izp Technologies bereits über zwei Geschäftsbüros – eins in Schweden und eins in England. Die Firma beschäftigt derzeit rund 900 Angestellte und verzeichnete im Jahr 2012 Einnahmen in Höhe von mehr als 200 Millionen US-Dollar.
Izp Technologies beabsichtigt nach Angaben des Flughafenbetreibers Sogeap Investitionen in Höhe von etwa 250 Millionen Dollar auf dem Gelände des „Giuseppe Verdi“. Aufgrund der geplanten Erweiterung des Flughafens, des Aufbaus des vereinbarten Logistikzentrums und der Verlängerung der Start- und Landebahnen erhält Parma nicht nur die Möglichkeit, größere Flugzeuge abfertigen zu können, sondern kann auch zu einem wichtigen Cargo-Knotenpunkt für Handelsgeschäfte zwischen Italien und China werden. (nja)