Hamburg. Der Hamburger Hafenkonzern HHLA startet eine Investitionsoffensive. In den nächsten vier Jahren werde das Unternehmen rund eine Milliarde Euro in den Ausbau seiner Geschäfte investieren, kündigte Vorstandschefin Angela Titzrath am Mittwoch in Hamburg an. Davon sollen rund 450 Millionen Euro in den Containerumschlag und 350 Millionen Euro in den Ausbau der Hinterland-Anbindungen fließen. Die restlichen 200 Millionen Euro seien im Wesentlichen für das Immobiliengeschäft vorgesehen.
Unter anderem plant die HHLA bis 2019 die Anschaffung von fünf neuen Containerbrücken für Großschiffe, deren Anläufe im Hamburger Hafen sich in den kommenden Jahren nochmals verfünffachen dürften. „Wir wollen die Ladung am Standort sichern, aber auch neue Wachstumsfelder erschließen entlang der Transport- und der Wertschöpfungskette”, erläuterte Titzrath. Die Strategie der HHLA sei auf Wachstum ausgerichtet.
Mit dem in dieser Woche bekanntgemachten Erwerb des estnischen Terminalbetreibers Transiidikeskuse AS bekräftige die HHLA ihren Anspruch, auch international zu wachsen. Mögliche weitere Unternehmenskäufe seien denkbar, jedoch in der geplanten Investitions-Milliarde noch nicht enthalten.
„Die HHLA steht auf einem soliden Fundament”, sagte Titzrath. Die Digitalisierung bringe für die HHLA und die gesamte Logistikbranche neue Herausforderungen mit sich. „Wir erfinden uns immer wieder neu und wollen der Motor des digitalen Wandels sein.” Der Kunde und seine Wünsche sollten radikal im Mittelpunkt stehen. Dazu passend tritt die HHLA künftig unter dem Slogan „Das Tor zur Zukunft” auf.
Erfolgreicher Jahresverlauf 2017
Das abgelaufene Jahr 2017 sei für die HHLA erfolgreich verlaufen, erklärte der Vorstand. Der Containerumschlag stieg um 8,1 Prozent auf 7,2 Millionen Standardcontainer (TEU). Dabei profitierte die HHLA von der Neuordnung der Allianzen in der Containerschifffahrt, die in einem insgesamt stagnierenden Hamburger Hafen zu einer neuen Aufteilung vieler Liniendienste führte.
Das führte beim HHLA-Konkurrenten Eurogate zu Verlusten, bei der HHLA zu Gewinnen bei der Umschlagsleistung. Der Umsatz der HHLA erhöhte sich um 6,3 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis (Ebit) kletterte um 5,6 Prozent auf 173 Millionen Euro. Dazu hätten alle Segmente ihren Beitrag geleistet. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 67 Cent je Aktie erhalten, nach 59 Cent im Vorjahr.
Der Ausblick für das laufende Jahr fällt relativ zurückhaltend aus, auch wegen der nach wie vor unsicheren Situation in der gesamten Containerschifffahrt. Die HHLA möchte Umsatz und Umschlagleistung ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres halten. Der Gewinn soll jedoch deutlich steigen. (dpa)