Wiesbaden. Die FDP-Fraktion im hessischen Landtag hat mehr reguläre Lkw-Stellplätze an den Autobahnen gefordert, damit die Fahrer ihre Gespanne nicht mit großem Unfallrisiko an Ein- und Ausfahrten parken müssen. Die aktuelle Situation sei „verkehrstechnisch Wahnsinn und lebensgefährlich“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Jürgen Lenders, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Wiesbaden.
„Gerade nachts müssen Lkw-Fahrer, um ihre Ruhezeiten einzuhalten, ihr Fahrzeug an Ein- und Ausfahrten abstellen, weil sie keinen Platz finden“, kritisierte Lenders. Hier sei die Landesregierung gefordert, mit Modellprojekten wie dem Kolonnenparken Abhilfe zu schaffen. Die jüngste Zählung des Bundes hatte 2013 für Hessen ein Defizit von rund 2000 Stellplätzen in der Nacht ergeben.
An der rheinland-pfälzischen Raststätte Montabaur entlang der Autobahn 3 wurde das telematische Kolonnenparken bereits getestet. Das System sortiert die Lkw nach ihrer Abfahrtszeit, so dass sie hintereinander in Reihen parken. Derzeit lägen jedoch keine Erkenntnisse zur Wirtschaftlichkeit dieses Projekts vor, heißt es in der Antwort des hessischen Verkehrsministeriums auf eine Anfrage von Lenders. Ein entsprechendes Verfahren entwickle der Bund gerade. Erst dann werde geprüft, ob das Kolonnenparken „in Einzelfällen“ zur Anwendung komme.
Nach Angaben der Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil gibt es derzeit auf drei Parkplätzen ein Parkleitsystem für Lkw: östlich und westlich der A45 an der Tank- und Rastanlage Langen-Bergheim (Main-Kinzig-Kreis) sowie an der Tank- und Rastanlage Taunusblick (Main-Taunus-Kreis) entlang der A5. Es zeigt Lkw-Fahrern rund einen Kilometer vor der Anlage an, ob hier ein Rast- und Ruheplatz frei ist. (dpa/ag)