Hamburg. Das Dienstleistungs- und Logistikunternehmen Hermes hat nach eigener Einschätzung sichergestellt, dass alle Auslieferungsfahrer des Konzerns korrekt behandelt werden. „Unsere Maßnahmen gehen weit über die gesetzlichen Anforderungen und den Branchendurchschnitt hinaus“, sagte Hermes-Chef Hanjo Schneider am Dienstag in Hamburg. Das Tochterunternehmen der Otto Group war wegen der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung der Fahrer bei einigen Subunternehmern in die Kritik von Medien und der Gewerkschaft Verdi geraten. Daraufhin hatte das Unternehmen den gesamten Bereich von einer externen Prüfungsfirma durchleuchten lassen, um mögliche Missstände abzustellen.
Unter anderem untersagte Hermes seinen Subunternehmern, ihrerseits die Aufträge weiterzugeben. Nach den Worten von Schneider verdienen die Fahrer bei Hermes 7,00 bis 8,50 Euro in der Stunde, was zu Monatseinkünften von 1300 bis 1400 Euro führt. „Das ist natürlich nicht viel, es ist ein Niedriglohnbereich“, räumte Schneider ein. Hermes arbeitet bei der Auslieferung der Sendungen mit rund 450 Generalunternehmern zusammen, die 13.000 Fahrer beschäftigen.
In Deutschland ist Hermes nicht nur Partner der meisten großen Versandhändler, sondern im Privatkundenbereich der wichtigste Herausforderer der Deutschen Post. Schneider wiederholte seine bereits mehrfach vorgetragene Forderung, dass die Bundesnetzagentur gegen die Post vorgehen müsse, um fairen Wettbewerb auf dem deutschen Logistikmarkt sicherzustellen. Die Post subventioniere mit ihrem profitablen Briefdienst den Paketversand und besitze steuerliche Privilegien. (dpa)
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