Berlin. Am neuen Hauptstadtflughafen legen sich die Verantwortlichen nicht definitiv auf eine Eröffnung im Jahr 2017 fest. Ihm sei es wichtig, „dass wir wegkommen von irgendwelchen willkürlich gesetzten Terminen, von irgendeinem Druck, der aufgebaut wird, hin zu einem seriösen Abarbeiten aller Dinge“, sagte der Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) als Aufsichtsratschef nach einer Sitzung des Kontrollgremiums am Montag in Berlin. Zugleich betonte er, ein Start 2017 sei weiterhin möglich. Der Zeitplan war zuletzt weiter unter Druck geraten.
Geplant ist, dass der drittgrößte deutsche Flughafen im zweiten Halbjahr 2017 in Betrieb geht. Der Spielraum von sechs Monaten ist nach Betreiberangaben inzwischen um rund vier Monate geschrumpft. Das Ende der Bauarbeiten wurde von März dieses Jahres auf den 15. Juli verschoben. Dann folgen Probeläufe und Abnahmen. Flughafenchef Karsten Mühlenfeld ließ sich am Montag auf das Datum jedoch nicht festlegen.
„Jeder Zeitplan ist erst mal dafür da, um klare Definitionen für die Bauarbeiter zu schaffen, und nicht dass man jedes Detail exakt an dem Tag schafft“, sagte Mühlenfeld. Er verwies darauf, dass die technische Inbetriebnahme für einzelne Terminalabschnitte schon begonnen habe. „Wenn wir wirklich den Bau im Sommer fertig bekommen, dann steht auch 2017 ganz klar“, betonte Mühlenfeld.
Bereits vier Eröffnungstermine sind geplatzt
Damit würde der Großflughafen nach vier geplatzten Eröffnungsterminen mit sechs Jahren Verspätung ans Netz gehen. Müller sprach erneut von einem „Schlussspurt“, bei dem alle in der Pflicht seien. „Im Mittelpunkt der ganzen Anstrengungen steht, dass wir weiter in ruhigem Fahrwasser die Themen abarbeiten, die nötig sind, um dann verlässlich und sicher an den Start gehen zu können.“
Dafür reichte der Flughafen am Montag nach mehreren Verzögerungen einen umfangreichen Nachtrag zur Baugenehmigung beim Bauamt ein. Er regelt zahlreiche Umbauten, die nach Planungsfehlern und Baumängeln im Terminal vorgenommen wurden. Ein weiterer Nachtrag folge in vier bis acht Wochen, sagte Mühlenfeld. Erst wenn die Behörde diesen akzeptiert, besteht mehr Sicherheit über den Eröffnungstermin. (dpa)