Hamburg. Die größte deutsche Reederei Hapag-Lloyd führt Gespräche mit dem wichtigsten südamerikanischen Schifffahrtsunternehmen CSAV (Compañía Sud Americana de Vapores) über eine „mögliche Kombination des Geschäftes oder andere Formen der Zusammenarbeit“. Das teilte Hapag-Loyd am gestrigen Mittwoch in einer Pressemeldung mit. Über Details schweigt das Unternehmen. Nach den gescheiterten Gesprächen mit der Hamburg-Süd-Reederei könnte dies ein weiterer Versuch sein, stärker in der Südamerika-Fahrt Fuß zu fassen. Hapag-Lloyd als sechstgrößte Reederei der Welt ist derzeit vor allem auf der Relation Europa – Asien und Europa – Nordamerika stark. CSAV als Nummer 20 der Reederei-Rangliste konzentriert sich auf die Verbindungen zwischen Europa und Südamerika sowie Asien und Südamerika – und ist auf der erstgenannten Relation ein erbitterter Wettbewerber von Hamburg Süd. In finanzieller Hinsicht ist für beide Seiten vor einem Zusammengehen allerdings viel zu prüfen. Hapag-Lloyds Schwachpunkt ist die relativ hohe Schuldenlast. CSAV erwies sich während der letzten Schifffahrtkrise als Wackelkandidat und konnte nur durch eine Finanzspritze der Gesellschafter von 1,7 Milliarden Dollar am Leben gehalten werden. Stärkster Anteilseigner ist die Luksic Group mit 45,9 Prozent der Anteile, eines der finanzstärksten chilenischen Unternehmen. Seither steuert die Gruppe einen harten Sanierungskurs, schrieb allerdings bis 2012 noch keine schwarzen Zahlen. CSAV hat gute Kontakte nach Deutschland: Zu den Vercharterern der CSAV-Schiffe gehören die Buss Reedereien und Peter Döhle. (hel)
Hapag-Lloyd verhandelt mit CSAV
Die deutsche Großreederei könnte über eine Zusammenarbeit mit CSAV stärker in der Südamerika-Fahrt Fuß fassen.