Hamburg. Die Container-Linienreederei Hapag-Lloyd hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich. Der Konzern erreichte 2017 einen Umsatz von knapp zehn Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (Ebit) von 411 Millionen Euro, nach 126 Millionen Euro im Vorjahr. Wegen der Integration der Reederei UASC sind die Zahlen mit dem Vorjahr nur schlecht zu vergleichen. Die Kapazitäten von Hapag-Lloyd haben sich nach den Zusammenschlüssen der Container-Aktivitäten mit CSAV (2014) und UASC (2017) mehr als verdoppelt, der Umsatz stieg um rund 50 Prozent und die Zahl der Mitarbeiter um 70 Prozent auf rund 12 500. Mittlerweile zählt Hapag-Lloyd zu den profitabelsten Reedereien weltweit.
Der Vorstandsvorsitzende Rolf Habben Jansen entwarf am Mittwoch ein positives Zukunftsbild der Schifffahrt. Es sei zu erwarten, dass der weltweite Markt für Containertransporte in den kommenden Jahren um rund fünf Prozent jährlich wachsen werde. Gleichzeitig seien nur wenig neue Schiffe im Bau. Das Orderbuch – der Auftragsbestand an bestelltem Schiffsraum – betrage lediglich 13 Prozent der bestehenden Handelsflotte. Angebot und Nachfrage liegen nach vielen Jahren der Überkapazitäten mittlerweile wieder nahe beisammen. Nur ein Prozent der weltweiten Schiffsflotte werde gegenwärtig nicht genutzt; das ist der tiefste Stand seit Jahren.
Vor diesem Hintergrund ist Habben Jansen auch für Hapag-Lloyd zuversichtlich. Der erfolgreiche Zusammenschluss mit Reederei UASC habe die Wettbewerbsposition des Konzerns sehr deutlich gestärkt, sagte der Vorstandschef. „Darüber hinaus habe wir von besseren Frachtraten und einer positiven Mengenentwicklung profitiert.“ Im laufenden Jahr sei abermals mit besseren Ergebnissen zu rechnen. Da Hapag-Lloyd gegenwärtig mit einer effizienten Flotte von 219 Containerfrachtern mit einem Durchschnittsalter von 7,1 Jahren am Markt sei, gebe es keinen aktuellen Investitionsbedarf in Schiffe. Ziel sei es, die hohe Nettoverschuldung von 5,7 Milliarden Euro zu reduzieren. (dpa/ag)