Hamburg. Die Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd erwägt den Kauf von neuen Containerschiffen in der Klasse von mehr als 20.000 Standardcontainern (TEU) Tragfähigkeit. „Unsere Flotte sollte aus großen, mittelgroßen, mittleren und kleineren Schiffen bestehen“, sagte Rolf Habben Jansen, Vorstandschef der größten deutschen Reederei, am Donnerstagabend in Hamburg. Hapag-Lloyd betreibe bei einer Gesamtflotte von rund 230 Schiffen nur sechs Großschiffe, die aus einer Fusion stammen. Da sei es naheliegend, auf zwölf Schiffe aufzustocken, die für einen vollen wöchentlichen Containerdienst zwischen Europa und Asien erforderlich seien.
Entscheidungen seien aber noch nicht getroffen. Habben Jansen würde gern Schiffe bestellen, die mit flüssigem Erdgas LNG betrieben werden – „wenn es wirtschaftlich machbar ist“.
Umstellung auf schwefelarme Antriebe lief problemlos
Die vorgeschriebene Umstellung der Flotte auf schwefelarmen Antrieb sei zum Jahresbeginn technisch weitgehend problemlos über die Bühne gegangen. Die Verfügbarkeit von schwefelarmem Dieselkraftstoff sei für eine Reederei wie Hapag-Lloyd kein Problem, auch wenn an anderen Stellen in der internationalen Schifffahrt vielleicht Engpässe auftreten könnten. Die Kosten seien allerdings hoch. Der Preisunterschied zwischen dem bisher verwendeten Schweröl und dem neuen Kraftstoff betrage um die 300 Dollar je Tonne, unter starken Schwankungen. Die Mehrkosten für Hapag-Lloyd beliefen sich damit auf mehr als eine Milliarde Dollar.
„Alle Reedereien müssen das weiterleiten an ihre Kunden, sonst kann das nicht funktionieren“, sagte Habben Jansen. Die Umstellung werde zumindest im ersten Halbjahr das Ergebnis von Hapag-Lloyd belasten, da sie im Markt noch ruckelig verlaufe und sich erst einspielen müsse. Insgesamt sei jedoch das vergangene Jahr zufriedenstellend verlaufen und auch für das kommende Jahr sei er zuversichtlich für ein steigendes Transportvolumen. (dpa/ag)