Berlin. Mehrere Einzelhandelskonzerne haben sich zum Start der Aktion Abbiege-Assistent des Bundesverkehrsministeriums am Dienstag bereiterklärt, durch Sicherheitstechnik im Lkw etwas gegen Abbiegeunfälle zu tun. Edeka Südbayern und Netto Marken-Discount vereinbarten bereits vor zwei Wochen gemeinsam mit Ressortchef Andreas Scheuer (CSU) eine Sicherheitspartnerschaft. Die Unternehmensgruppen Aldi Nord und Aldi Süd haben sich nach eigenen Angaben nun auch dazu entschieden, künftig den elektronischen Abbiegeassistenten in neuzugelassenen Lkw einzusetzen.
Edeka Südbayern entwickelte bereits 2015 eine Lösung und stattete die komplette Flotte von 300 Lkw mit Abbiegeassistenten aus. Sie funktioniert folgendermaßen: Durch eine in der Zugmaschine installierte Kamera kann der tote Winkel eines Fahrzeugs voll eingesehen werden. Ein Bildschirm im Fahrerhaus ist mit der Kamera verbunden und zeigt den entsprechenden Bereich an. Darüber hinaus erzeugen Sensoren an der rechten Seite des Lkw ein akustisches und visuelles Signal.
Edeka und Aldi wollen neue Lkw sicherer machen
Auch alle anderen Edeka-Großhandlungen in Deutschland haben laut einer Mitteilung der Konzern-Zentrale vom Dienstag beschlossen, jedes Neufahrzeug mit einem Abbiegeassistenten auszustatten. Hier kommen demnach sowohl die Lösung aus der Edeka-Region Südbayern als auch ein von Daimler entwickeltes System zum Einsatz. Aktuell sind bereits über 600 Lkw mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet, am Jahresende sollen es über 900 Lkw sein.
Netto Marken-Discount will bis spätestens 2019 alle rund 500 Lkw seines Eigenfuhrparks mit einem Abbiegeassistenten ausstatten. Wie das Unternehmen kürzlich mitteilte, seien bereits seit 2017 alle Lkw-Neuanschaffungen mit diesem Sicherheitssystem ausgerüstet. Auch Wettbewerber Aldi möchte durch die Umrüstung seiner Flotte einen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu leisten. Abbiegeassistenten sollen bei allen Fahrzeugen, die ab 2019 angeschafft werden, integriert werden. (ag)