Berlin. Die diese Woche vom Bundesverband Paket & Expresslogistik veröffentlichten Zahlen zum erwarteten Paketwachstum bis 2022 spiegeln auch die Erwartungen des Einzelhandels wieder. Wie der Handelsverband Deutschland (HDE) mittielt, zeige die jährlich erwartete Steigerung im Sendungsvolumen von 5,2 Prozent, dass der Onlinehandel noch nicht an Wachstumsgrenzen stößt.
Allerdings könnte das erwartete Sendungswachstum vor allem in Innenstädten an Grenzen bei der Zustellung stoßen, so der HDE. „Die Paketzustellung wird zunehmend zum Nadelöhr. Wenn im Jahr 2022 wie erwartet über 4,3 Milliarden Sendungen zugestellt werden müssen, ist absehbar, dass etwas passieren muss“, so HDE-Logistikexperte Ulrich Binnebößel. Hinzu komme, dass Engpässe beim Fahrpersonal die Problematik verstärken.
Kommunen müssen sich auf Konsumverhalten einstellen
Darüber hinaus sei es zu kurz gegriffen, nur die Fahrzeug- und Personalausstattung der Zusteller als Ursache für mögliche Engpässe zu betrachten. Vielmehr seien zunehmende Umweltrestriktionen wie Fahrverbote, aber auch Staus und fehlende Haltemöglichkeiten eine Herausforderung für eine pünktliche Zustellung.
„Die Zusteller reagieren auf die Herausforderungen und sorgen mit alternativen Zustelloptionen wie Paketboxen und Bündelungsmaßnahmen auf der letzten Meile für Innovationen und eine effizientere Zustellung der Sendungen“, so Binnebößel. Allerdings stünden auch Kommunen vor der Herausforderung, auf die Problematik des veränderten Konsumverhaltens einzugehen und die nötige Infrastruktur auszubauen.“ Auch in vier Jahren werden Verbraucher die Zustellung unmittelbar an die Haustür einfordern oder zumindest an sehr nahegelegen zentralen Standorten abholen wollen.“