Hamburg. Das Hamburger Schiffsregister, mit knapp 7000 eingetragenen Schiffen das größte in Deutschland, wird künftig digital geführt. Eine Projektgruppe werde bis Ende des Jahres die notwendigen technischen Voraussetzungen schaffen, so dass Hamburg zum nächsten Jahreswechsel ein benutzerfreundliches Online-Portal anbieten könne, teilten Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) und Justizsenator Till Steffen (Grüne) am Mittwoch in der Hansestadt mit. Das stärke den Schifffahrtsstandort Hamburg, entlaste die Justizverwaltung und helfe den Reedern bei neuen Einträgen und Änderungen im Schiffsregister. Das Projekt kostet rund 2,2 Millionen Euro.
Ein Schiffsregister ist vergleichbar mit einem Grundbuch. Gerichte in mehreren deutschen Städten bieten diese Dienstleistung an, auch im Binnenland. Reedereien sind grundsätzlich frei, in welchem Heimathafen sie ihr Schiff registrieren lassen. Wie im Grundbuch werden auch im Schiffsregister nicht nur Eigentumsverhältnisse und -wechsel dokumentiert, sondern ebenso auf dem Schiff liegende Hypotheken oder besondere Verpflichtungen. In Hamburg stehen 5,25 Vollzeitstellen zur Verfügung, um die Aufgaben des Schiffsregisters zu erledigen. Im vergangenen Jahr bearbeiteten die Mitarbeiter 420 neue Einträge und rund 3500 Änderungen.
Bislang müssen Änderungen in Papierakten von Hand vorgenommen und mit Unterschriften dokumentiert sowie zahlreiche Kopien der Akte gefertigt und versandt. Das ist in der international geprägten Schifffahrt umständlich, zeitraubend und teuer. Künftig sollen Reeder, Notare und Anwälte rund um die Uhr Zugriff auf das Schiffsregister haben und bei den notwendigen Verwaltungsvorgängen rund die Hälfte ihrer Zeit einsparen. (dpa)