Hamburg. Den Hamburger Hafenunternehmen bläst ein eiskalter Wind ins Gesicht. Nach den ersten drei Quartalen des Jahres 2016 sank der Güterumschlag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,8 Prozent auf 104,6 Millionen Tonnen, teilte Hafen Hamburg Marketing heute auf einer Pressekonferenz in Hamburg mit. Ausschlaggebend war der Einbruch im Containerumschlag um 9,2 Prozent auf 6,7 Millionen Euro.
Gründe sind vor allem die Rückgänge im Containergeschäft mit Russland, China und Polen. Aufgrund der Außenhandelsschwäche von China sank der Containerumschlag des wichtigsten Handelspartners der Hansestadt um 14,9 Prozent auf 1,9 Millionen TEU. In den Monaten August und September fiel die übliche Belebung durch Zulieferungen für das Weihnachtsgeschäft diesmal komplett auf Der Umschlag für Hamburgs drittwichtigsten Partner im Containerverkehr, Russland, sank aufgrund der Rubelschwäche und der Handelssanktionen sogar um 36 Prozent auf 323.000 TEU. Hier ist laut HHM-Vorstand Axel Mattern jedoch mittlerweile eine Stabilisierung in Sicht.
Besonders übel sahen die Rückgänge bei den Transshipmenttransporten aus. Hier fällt es Hamburg immer schwerer, seine Drehscheibenfunktion gegenüber Rotterdam und Antwerpen zu verteidigen. Einer der Gründe sind die Verzögerungen bei der Elbvertiefung, was die Abfertigung von Großcontainerschiffen erschwert. „Einige der Wettbewerbshäfen in der Nordrange greifen diese Verkehre gezielt an und ziehen Mengen aus Hamburg ab, weil die Restriktionen auf der Elbe die Ausnutzung der Transportkapazitäten großer Schiffe einschränken“, warnt Mattern.
Gute Entwicklungen gibt es im landgestützten Hafenhinterlandverkehr. Hier stieg die Menge, ein Prozent auf 4,5 Millionen TEU, was ein neues Rekordergebnis bedeutet. Der Massengutumschlag stieg sogar um 8,7 Prozent auf 34,3 Millionen Tonnen. Das lag hauptsächlich an wachsenden Kohle- und Erzimporten sowie den Düngemittelexporten. (hel)