Hamburg. Deutschlands größter Hafen in Hamburg verzeichnet wieder kräftige Zuwachsraten. Der Containerumschlag soll in diesem Jahr um mehr als zehn Prozent auf knapp neun Millionen Standardcontainer (TEU) zulegen. Auch beim Gesamtumschlag könnten acht bis zehn Prozent mehr als im Vorjahr abgearbeitet werden, wie die Hafen-Marketinggesellschaft am Montag mitteilte. Im ersten Halbjahr wurden 64,1 Millionen Tonnen Seegüter umgeschlagen, 9,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei legte der Containerumschlag um 17,4 Prozent auf rund 4,3 Millionen TEU zu.
Eine weitere Aufwärtsentwicklung im Seegüterumschlag sei stark abhängig von einem anhaltend positiven Weltwirtschaftsklima, berichtete Marketing-Chefin Claudia Roller. Risiken im Zusammenhang mit der Verschuldungsproblematik Europas und der USA könnten Einfluss auf die aktuell noch hohe Nachfrage nehmen. Neben dem Konjunkturbonus kamen dem Hafen im ersten Halbjahr mehr als zehn neue Liniendienste zugute, die über die Elbe einliefen. Außerdem haben auch größere Schiffe Hamburg angesteuert.
Importiert wurden im 1. Halbjahr rund 37,4 Millionen Tonnen, ein Wachstum von 11,1 Prozent. Der Export stieg um 7,1 Prozent auf 26,7 Millionen Tonnen. Die Investitionen in die Hafeninfrastruktur auch in der Wirtschaftskrise zahlten sich aus, sagte der Geschäftsführer der Hamburg Port Authority, Jens Meier. Mit Hamburgs größtem Handelspartner China erreichte der Containerumschlag rund 1,4 Millionen TEU (plus 14,7 Prozent), mit Asien insgesamt 2,5 Millionen TEU (plus 12,9 Prozent). Vom Hamburger Hafen aus werden Waren aus Fernost in die Ostseeregion transportiert, dieser Feederverkehr legte im ersten Halbjahr um mehr als 30 Prozent zu.
Im Wirtschaftsaufschwung florierte der Verkehr mit europäischen und besonders mit osteuropäischen Häfen. Der Containerumschlag in dieser Weltregion legte um 26 Prozent auf 1,2 Millionen TEU zu. Fast die Hälfte davon entfiel auf Russland, Polen und die baltischen Länder (50,5 Prozent Zuwachs). Russland ist Hamburgs bedeutendster Handelspartner im Europa-Containerverkehr. Mit Nord-, Zentral- und Südamerika betrug der Containerumschlag 460 000 TEU (plus 21,2 Prozent). Rund ein Viertel entfiel auf die USA (plus 47,4 Prozent).
Der konventionelle Stückgutumschlag lag in den ersten sechs Monaten mit 1,2 Millionen Tonnen um 6,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auch der Massengutumschlag (Getreide, Kohle) fiel mit 19,4 Millionen Tonnen um 1,8 Prozent geringer aus. (dpa)