Hamburg. Die Fachgruppe Containerverkehre der deutschen Seehäfen (FCDS) hat ihr Schreiben zur Erhebung eines Stauzuschlags für Containertransporte in, von und nach Hamburg zurückgezogen. Das bestätigte Vorstandsmitglied Sigward Glomb gegenüber der Verkehrs-Rundschau. Der FCDS hatte in dem Schreiben kommuniziert, dass nahezu alle FCDS-Mitglieder kurzfristig aufgrund der schwierigen Verkehrssituation in der Hansestadt Zuschläge zwischen 20 und 80 Euro erheben würden. Dagegen hatte sich unter anderem der Deutsche Speditions- und Logistikverbandes (DSLV) gewendet.
In einem Rundschreiben bezeichnete der stellvertretende DSLV-Hauptgeschäftsführer Hubert Valder das Vorgehen des FCDS als inakzeptabel und äußerte schwerwiegende kartellrechtliche Bedenken. Der DSLV zeigte in seinem Schreiben auch Verständnis für die Probleme der Containertransporteure, die einen Produktivitätsverlust von rund 30 Prozent als Grund für den Zuschlag angeführt hatten. „Individuelle Preisverhandlungen, die die aktuelle Verkehrssituation in Hamburg berücksichtigen, sind selbstverständlich möglich“, heißt es in dem DSLV-Schreiben.
Diesen Weg wollen nach Informationen der Verkehrs-Rundschau nun ein großer Teil der Containertrucker gehen. Trotz des Scheiterns eines einheitlichen Zuschlags können die Containertrucker die Maßnahme trotzdem als Teilerfolg werten. In den Hamburger Medien wurde in großer Aufmachung über die Probleme der Transportunternehmen berichtet, Terminalbetreiber und Wirtschaftsbehörde zeigten Bereitschaft an der Lösung der Behörde mitzuwirken. (hel)