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Hamburg Süd: LNG-Antrieb für Schiffe ist ernsthafte Option

17.04.2012 16:46 Uhr
Hamburg Süd: LNG-Antrieb für Schiffe ist ernsthafte Option
Ottmar Gast, Chef der Reederei Hamburg Süd, denkt wegen stark gestiegener Bunkerkosten an Flüssiggasantrieb für neue Schiffe
© Foto: Arndt

Hamburger Reederei leidet aber unter den stark gestiegenen Treibstoffkosten und denkt über Alternativen zum Schweröl nach

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Hamburg. Deutschlands größte Privatreederei, die zum Oetker-Konzern gehörende Hamburg Süd-Gruppe, sieht in Flüssiggas (LNG) eine ernsthafte Alternative zum herkömmlichen Schwerölantrieb. Das betonte Ottmar Gast, Sprecher der Geschäftsführung des 1871 gegründeten Traditionsunternehmens, am Dienstag bei Vorlage der Geschäftszahlen für 2011. So hatte die Reederei diesen Antrieb für die ganz neuen Containerfrachter der „Santa-Max-Klasse“ (Stellkapazität je 9.600 TEU) bestellt, die im Zeitraum 2013/2014 abgeliefert werden sollen. Am Ende scheiterte der Plan an zwei wichtigen Details: „Es gab keine Werft, die sich an ein solches Vorhaben herangetraut hat. Zum Anderen ist die Frage einer sicheren, weltweiten Versorgungsinfrastruktur mit LNG aus Reedereisicht noch nicht befriedigend gelöst“, erklärte Gast. Auch der Weltmarktführer im Containergeschäft, die dänische Maersk-Reederei, habe für ihre im Frühjahr 2011 bestellten 18.000-TEU-Schiffe einen LNG-Antrieb in Erwägung gezogen. Man habe sich dann aus genau denselben Gründen wie Hamburg Süd aber dagegen entschieden.

Gast betonte, dass die Preisentwicklung für Schiffstreibstoffe der Reederei immer mehr Kopfzerbrechen bereite. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen rund 1,35 Milliarden US-Dollar für Treibstoff ausgegeben. Zum Vergleich: 2004 bewegte sich die Bunkerkostenrechnung noch bei 245 Millionen US-Dollar. Für dieses Jahr rechnet Hamburg Süd mit einer noch höheren Treibstoffkostenrechnung. Aktuell bewege sich der Preis bei rund 700 US-Dollar pro Tonne.

2011 war für die Reederei-Gruppe, die neben der Container-Linienschifffahrt auch in der Tanker- und Massengutfahrt tätig ist, ein schwieriges Jahr. Zwar konnte das Unternehmen bei den Transportmengen weiter zulegen, und zwar um gut neun Prozent auf 3,1 Millionen TEU. Auch gelang es, den Gruppenumsatz um gut sieben Prozent auf 4,8 Milliarden Euro zu steigern. Doch das Ergebnis stand erheblich unter Druck. Auch wenn das Reederei-Management – wie üblich – keine Angaben zu Gewinnen oder Verlusten machte, ließ sich aus den Ausführungen eine „schwarze Null“ heraushören. (eha) 

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