Hamburg. Beim Hamburger Hafenbetreiber HHLA schlagen rückläufige Warentransporte im Russland- und Asien-Schiffsverkehr spürbar auf das eigene Geschäft durch. An den beiden Terminalstandorten in Hamburg und Odessa (Ukraine) reduzierte sich der Containerumschlag in den ersten neun Monaten 2015 um 11,8 Prozent auf 5 Millionen Standardcontainer (TEU), wie die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) am Donnerstag berichtete. Das konnte nicht mehr vollständig vom Abtransport der Container per Bahn nach Mittel- und Osteuropa ausgeglichen werden, der verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 2,4 Prozent auf 996.000 TEU stieg.
Die anhaltend schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen machten sich mittlerweile deutlich bemerkbar, teilte Vorstandschef Klaus-Dieter Peters mit. Das HHLA-Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel im Berichtszeitraum um 5,6 Prozent auf rund 124 Millionen Euro. Die Erlöse verringerten sich um 4,2 Prozent auf rund 869 Millionen Euro. Im Oktober hatte das Unternehmen bereits seine Jahresprognose wegen des schwächeren Containergeschäfts gekappt. Mit 135 Millionen Euro soll das Betriebsergebnis 2015 des Teilkonzerns Hafenlogistik nun um 20 Millionen Euro geringer ausfallen als zuvor prognostiziert.
Der HHLA-Chef kündigte an, die Kostenstruktur im Unternehmen überprüfen und Investitionspläne hinterfragen zu wollen. Ungeachtet dessen sollen die Hamburger Containerterminals für größere Schiffe optimiert und das Hinterlandnetzwerk des Bahntransports erweitert werden. Die Verdopplung des EBIT in diesem Segment auf 44 Millionen Euro bestätige die Strategie, es als solides und gleichwertiges Standbein neben das Segment Container zu stellen und weiter auszubauen, resümierte der HHLA-Chef.
Dagegen brach das EBIT der Containersparte um 31,4 Prozent auf 83,5 Millionen Euro ein. Der Rückgang wurde mit hohen Fixkosten bei niedrigerer Auslastung sowie Instandhaltungsaufwendungen begründet. Der Umsatz fiel hier um 8,2 Prozent auf 519 Millionen Euro. (dpa)