Rotterdam. Der niederländische Seehafen von Rotterdam will Ende November sein 3D-Metalldruck-Zentrum „Rooterdam Additive Manufacturing Laboratory“ (RAMLAB) einweihen. In der Anlage sollen auf Basis eines 2015 durchgeführten Pilotprojekts künftig Ersatzteile für den maritimen Schiffsverkehr durch 3D-Druck entstehen. Beobachter gehen davon aus, dass sich Rotterdam damit mittelfristig zu einem Hub für 3D-Druck im maritimen Sektor entwickeln könnte.
„Unser Ziel ist es, eine Art digitales Warenlager für Teile des maritimen Sektors in einer Cloud zu schaffen“, sagte Jurjen Duintjer, Wirtschaftsentwickler der Rotterdamer Hafenbehörde, in einem Interview mit „Lloyd's Loading List“. In dieser Cloud sollen Dateien zwischen den Rechteinhabern und Nutzern ausgetauscht und durch RAMLAB verwirklicht werden. Das Zentrum steht in dem RDM Rotterdam genannten Bereich des Hafens, der für Forschung und Entwicklung genutzt wird.
Unterstützt wird das Projekt von knapp 30 Wirtschaftsunternehmen, unter anderem von Siemens für die Softwareentwicklung. Die Rotterdamer Hafenbehörde will sich zwei bis drei Jahre Zeit geben, um sich mit marktreifen Produkten im maritimen Sektor zu etablieren. Eine Ausweitung des 3D-Druck-Geschäfts auf andere Wirtschaftszweige sei nach Angaben von Duintjer längerfristig nicht ausgeschlossen. (kw)