Lübeck. Die mittelständische Lübecker Hafendienstleistungs- , Handels-, Reederei- und Transport-Unternehmen Lehmann-Gruppe kann in den nächsten Jahren im großen Stile expandieren. Sie erwarb jetzt das direkt an ihre Umschlaganlagen grenzende, brach liegende Gelände der im vergangenen Jahr in Konkurs gegangenen Flender-Werft, bestätigte Firmenchef Holger Lehmann der VerkehrsRundschau. Es geht um ein Areal von 200.000 qm. Der Zukauf sorgte in Lübeck für großes Aufsehen. Über den Kaufpreis vereinbarten Lehmann und der eingesetzte Insolvenzverwalter, Walter Peters, Stillschweigen. In ersten Reaktionen sprachen Politiker der Trave-Stadt von einer glücklichen Fügung, zumal Lehmann in Aussicht gestellt hat, in den nächsten Jahren rund 100 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Nach der Beseitigung der nicht benötigten Werftanlagen will Lehmann bis 2009 bis zu vier neue Anleger für Fährschiffe bauen und damit bis zu vier neue Reedereikunden für den Trave-Hafen zu gewinnen. Erst Mitte 2003 gelang es Lehmann, die DFDS Tor Line mit ihrem Riga-Fährdienst von Kiel nach Lübeck zu ziehen. Für diese Reederei baut der Unternehmer in diesem Jahr ein eigenes Abfertigungsterminal, weil der Riga-Dienst sehr stark expandiert. Die Lehmann-Gruppe hat am Gesamtumschlag der Hafengruppe Lübecker Häfen einen Anteil von rund zehn Prozent. Das entspricht in etwa 2,5 Millionen Tonnen. Marktführer ist die stadteigene Lübecker Hafengesellschaft (LHG). Die Flender-Werft hatte sich an einem Großauftrag für die griechische Superfast Ferries -Reederei finanziell verhoben. (vr/eha)
Hafen Lübeck: Lehmann-Gruppe kauft Flender-Werft-Gelände
Vier neue Anleger für Fährschiffe bis 2009 geplant