Moskau. Der Transit von Gütertransporten auf der Straße und auf der Schiene durch Russland soll noch in diesem Jahr dank umfassender Digitalisierung deutlich beschleunigt werden. Wie die Regierung in Moskau jetzt beschloss, sollen ab Juli elektronische „Navigations-Plomben“ in jedem Lkw und in jedem Güterzug dafür sorgen, dass nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch die Fahrzeit um ein Vielfaches verkürzt wird, weil auf der gesamten Fahrstrecke durch Russland keine Zwischenhalte mehr notwendig sein werden – abgesehen von einzelnen stichprobenartigen Zollkontrollen.
Bisher dauerten viele Kontrollen mehrere Stunden oder gelegentlich sogar einen ganzen Tag lang. Außerdem, so die russische Argumentation, entfalle der „menschliche Faktor“, also das Übersehen von Verstößen. Stattdessen werden die Behörden ab dem Sommer dank dem Navigationssystem Glonass weltweit online den Verlauf eines Fahrzeugs verfolgen. Glonass ist eine russische Alternative zum GPS-System. Gleichzeitig wird die Applikation Platon verwendet werden, die bereits jetzt für die Mauterhebung bei Lkw im Einsatz ist. Die elektronische Plombe wird Daten über Auftraggeber, Empfänger, Transportweg und Einzelheiten der Ladung enthalten. (mk)