Die seit langem erwartete Machbarkeitsstudie für eine Alternativtrasse für Güterzüge im bahnlärmgeplagten Mittelrheintal liegt vor und geht von geringeren Kosten als bislang angenommen aus. Die darin veranschlagten Kosten lägen bei 6,8 Milliarden Euro und damit unter vorherigen Schätzungen des Bundes, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) im SWR Aktuell Sommerinterview. Die Studie sei an die betroffenen Länder Rheinland-Pfalz und Hessen verschickt. Nun müsse geschaut werden, ob die Kosten im richtigen Verhältnis zum Nutzen stünden.
Was wurde geprüft?
Bei der Machbarkeitsstudie geht es darum, ob der Bau eines gut 100 Kilometer langen Tunnelsystems durch Westerwald und Taunus für Güterzüge zur Entlastung des Welterbes Oberes Mittelrheintal realistisch ist. Die bestehenden rechtsrheinischen Gleise gehören laut Deutscher Bahn zu Europas meistbefahrener Güterzugstrecke zwischen Genua und Rotterdam. Das schalltrichterartige Rheintal verstärkt den Lärm. Dem Verein Pro Rheintal zufolge leiden Anwohner unter Schlafstörungen, Kopfschmerzen und hohem Blutdruck. Die Bahn verweist auf Verbesserungen etwa durch Schallschutzwände, Schienenstegdämpfer, geglättete Gleise und Flüsterbremsen an Zügen.