Grundausstattung

Werkstatt Grundausstattung Die Zuverlässigkeit des Fahrzeugparks ist das Rückgrat einer Spedition. Ein Weg dahin: die eigene Werkstatt. Was in Sachen Ausstattung in ihr auf keinen Fall fehlen darf. Im Gegensatz zur Markenwerkstatt liegt das Augenmerk der Speditionswerkstatt auf dem Erhalt der Fahrtüchtigkeit des Fuhrparks. Das Spektrum der anfallenden Arbeiten beschränkt sich im Arbeitsalltag daher meist auf schnell durchzuführende Service- und Wartungsarbeiten. Hinzu kommen Reparaturen, zum Beispiel an Karosserie, Elektrik, Pneumatik, Hydraulik oder Aufbau. Aber auch regelmäßige Prüfungen, wie die Hauptuntersuchung (HU) und Sicherheitsprüfung (SP) und damit oft verbunden die Motordiagnose, stehen auf dem Programm. Hingegen werden Arbeiten an Antriebsstrang, Fahrwerk oder Motor meist Marken- oder Fachwerkstätten überlassen. Gründe hierfür sind Garantiebedingungen oder fehlende Werkstattausstattung im Bereich Spezialwerkzeuge beziehungsweise markenspezifischer Diagnosegeräte. Buddeln oder heben Das zentrale Arbeitsmittel in der Speditionswerkstatt ist die Hebebühne. Sie ermöglicht Arbeiten wie Öl- oder Reifenwechsel. Prinzipiell gibt es für LKW drei Hebebühnentypen. Die Fahrbahnbühne (maximal 40 Tonnen Tragkraft), die den LKW so aufnimmt, wie er auf der Straße steht, mobile Radgreifer (abhängig von der Anzahl der Greifer bis 182 Tonnen Tragkraft), die die Räder des LKW anheben, und an den Achsen angreifende Stempelheber (bis 56 Tonnen Tragkraft). Je nach Hebebühnentyp steht mehr oder weniger Raum für die Arbeiten zur Verfügung. Bei Wittwer Transport aus Eschenlohe hat man sich wegen der hohen Flexibilität und guten Zugänglichkeit zu den Fahrzeugkomponenten für Radgreifer entschieden. „Selbst der Ausbau von Getriebe und Motor ist mit ihnen problemlos möglich – und das an jedem Ort in der Werkstatt“, sagt Mario Becherer, Fuhrparkleiter bei Wittwer Transport. Erwin Duschl, Mitgeschäftsführer von Duschl aus Niederviehbach bevorzugt hingegen die klassische Grube: „Sie konnte einfach und kostengünstig eingebaut werden. Mit den integrierten Grubenhebern können wir an allen Fahrzeugtypen Wartungs- und Servicearbeiten durchführen“. Vor allem für den Reifenwechsel bietet sich die Grube an. Unabhängig vom Hebesystem ist für Duschl und Becherer die Reifenwerkstatt der wichtigste Bestandteil der Speditionswerkstatt. Ausgestattet mit Reifenmontiermaschine und allem nötigen Werkzeug sorgt sie dafür, dass die Räder rollen. Probleme bereiten selbst kleine Reparaturen, wenn die Reparaturstelle schwer zugänglich ist. „Bei uns hat sich besonders eine mobile Personenhebebühne bewährt“, sagt Duschl. „Mit ihr können wir direkt am Fahrzeug kleinere Instandsetzungsarbeiten an Aufbauten und Planen durchführen, ohne erst viel demontieren zu müssen“. Bremsenprüfstand bringt Geld Neben Wartungs- und Reparaturarbeiten ist für mittlere und große Fuhrunternehmen heute auch ein Bremsenprüfstand unentbehrlich geworden. Vor allem dann, wenn die HU im Haus durchgeführt werden soll. Auch die Prüfung elektronischer Sicherheitssysteme, wie ABS, ist ohne ihn nicht mehr möglich. Prinzipiell werden auf dem Markt zwei Ausführungen von Bremsenprüfständen angeboten: Platten- und Rollenbremsenprüfstände. Im Bereich LKW haben sich die Rollenbremsenprüfstände durchgesetzt. Sie gibt es in den Größenklassen von 4000 bis 20.000 Kilogramm Achslast. Wer, wie Duschl, im Nebengeschäft Bremsprüfungen von PKW oder Kleinlastern anbieten möchte, sollte bei der Anschaffung darauf achten, dass speziell große Bremsenprüfstände sich hierfür nicht eignen. Wer darüber hinaus noch die HU oder SP im Haus abnehmen lassen will, muss im Blick haben, dass der Bremsenprüfstand als Prüfmittel nach § 29 (StVZO) zugelassen ist und über eine Achs- beziehungsweise Radwaage verfügt. Leistungsprüfung im Kommen Auch Leistungsprüfstände könnten bald zur Standardausstattung gehören, denn die zunehmende Entwicklung im Bereich Motorsteuerelektronik wird es künftig nicht mehr zulassen, die Fehlersuche in verschiedenen Fahrzuständen im normalen Straßenverkehr zu simulieren. Speziell wenn Wiederholungsmessungen unter gleichen Bedingungen durchgeführt werden müssen, stoßen hier viele Werkstätten schnell an ihre Grenzen. Mit einem Leistungsprüfstand hingegen lässt sich die Probefahrt und Fehlersuche gleichsam in die Werkstatt verlegen. Viele auf dem deutschen Markt erhältliche Leistungsprüfstände sind daher mit einer Vielzahl von Motortestern und Diagnosegeräten kombinierbar. Durch frei programmierbare oder genormte Fahrzyklen lassen sich so alle Betriebszustände simulieren, bei denen Fehler auftreten können. Zur Fehlerdiagnose können so Kenndaten wie Motordrehzahl, Motorlast, Kühlmittel- beziehungsweise Öltemperatur oder Fahrstufe bei Automatikgetrieben, aber auch Abgaswerte herangezogen werden. In Kombination mit der Messung der effektiven Motorleistung lassen sie zudem Verbrauchsmessungen unter verschiedenen Fahrbedingungen zu. Gleichzeitig werden Fehlfunktionen des Abgasrückführungssystems, Verbrennungsstörungen oder andere technische Fehler, die einen zu hohen Kraftstoffverbrauch bedingen, durch Abfahren von reproduzierbaren Prüfzyklen und anschließender Überlagerung der relevanten Messkurven sicher erkannt. Zusätzlich bieten Leistungsprüfstände noch die Möglichkeit, Wegstreckenmessungen und Tachographenprüfungen (§ 57b StVZO) sowohl für mechanische als auch digitale Tachos durchzuführen. Für die Fahrzeugpflege gehören Portalwaschanlagen und Hochdruckreiniger zur Grundausstattung. So auch bei Duschl und Wittwer. Dort werden vor allem Hochdruckreiniger neben der Oberwäsche auch für die Reinigung des Unterbodens, des Motors und im Werkstattbereich für die Teilereinigung eingesetzt. Selbst zur Reinigung der Werkstatt sind sie geeignet. „Hingegen bieten Portalwaschanlagen zusätzlich noch die Möglichkeit des Nebenerwerbs“, sagt Duschl. „Wir bauen daher gerade eine Waschanlage, die gleichermaßen für LKW und Transporter geeignet ist“. ❙❚■ Marcel Schoch, freier Journalist Die eigene Reifenwerkstatt mit Reifenmontiermaschine spart Zeit und Geld Ohne Bremsenprüfstand keine HU oder SP Werkstatt

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