Athen. Aus Protest gegen eine geplante umfangreiche Renten- und Steuerreform haben die griechischen Landwirte am Mittwoch an mehr als 130 Stellen landesweit ihre Straßenblockaden fortgesetzt. Die Bauern sperren die Fahrbahnen mit ihren Traktoren und lassen nur Notfälle durch. Alle anderen Fahrer müssen riesige Umwege in Kauf nehmen. „Ich bin seit 14 Stunden aus Thessaloniki nach Athen unterwegs. Es ist furchtbar“, sagte ein Lastwagenfahrer im griechischen Nachrichtensender Vima 99,5. Die Fahrt über die Nord-Süd-Autobahn E75 dauert normalerweise nur rund sechs Stunden. Am Freitag wollen die Bauern in der Hauptstadt in Athen demonstrieren.
Die griechischen Landwirte öffneten am Dienstagabend den Übergang zu Bulgarien bei Promachon-Kulata, nachdem Lkw-Fahrer auf der bulgarischen Seite den Verkehr in Richtung Griechenland gesperrt hatten. Zuvor war es zu Rangeleien mit Hunderten Lastwagenfahrern gekommen, die tagelang in Riesenstaus festgesessen hatten. Wie lange der Grenzübergang zwischen Griechenland und Bulgarien offen bleiben wird, war nach Angaben des Staatsradios zunächst unklar.
Aus Sorge über die seit mehr als zwei Wochen andauernden Proteste wollte der griechische Regierungschef Alexis Tsipras am Mittwoch mit seinem Ministerrat darüber beraten. (dpa)