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Gestrandete Maersk-Seeleute endlich auf Heimatkurs

25.09.2013 11:23 Uhr
Gestrandete Maersk-Seeleute endlich auf Heimatkurs
Die Seeleute der von einem marokkanischen Reeder betriebenen Maersk Valetta können endlich in die Ukraine heimkehren
© Foto: Havariekommando

Nach einer Monate langen Wartezeit vor Wilhelmshaven übernimmt der Staat Gibraltar die Kosten für die Rückreise der ukrainischen Seeleute, denen der Reeder die Heuer schuldig ist.

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Wilhelmshaven. Nach mehr als zwei Monaten Zwangsaufenthalt in deutschen Gewässern sind die ersten Seeleute der „Maersk Valletta“ wieder auf dem Weg in ihre Heimat. Die Besatzung des in Wilhelmshaven festliegenden Containerschiffs durfte am Dienstag von Bord und über Bremen nach Kiew fliegen. Bis Donnerstag sollen auch die Crews der beiden Schiffe „Maersk Vancouver“ und „Maersk Vigo“ ausreisen dürfen. Die drei Frachter hatten fast sieben Wochen vor der Küste ankern müssen, weil sich der marokkanische Reeder nicht mehr um sie gekümmert hatte.

Zunächst übernimmt jetzt der Staat Gibraltar, unter dessen Flagge die Schiffe fahren, die Kosten der Rückreise. „Inzwischen hat auch der deutsche Anwalt des Reeders zugesichert, bis Ende August ausstehende Heuern in Höhe von rund 252.000 Euro zu bezahlen“, sagte der Bremer Rechtsanwalt Jürgen Maly. Er vertritt die Seeleute im Auftrag der Internationalen Transportarbeiter Gewerkschaft ITF. Diese hatte Ende August bei einem Teilvergleich vor dem Arbeitsgericht einen Teil der ausstehenden Heuern erstritten. Inzwischen seien weitere Forderungen in Höhe von rund 443.000 Euro aufgelaufen, sagte Maly. Dabei gehe es um Verdienstausfall, Anwalts- und Gerichtskosten sowie um Schmerzensgeld.

Sichtlich erleichtert zeigten sich am Dienstag die ersten zehn Seeleute der „Maersk Valletta“: Sie wollten nicht mehr die zuvor bestellte Barkasse abwarten, die sie an Land bringen sollte. Stattdessen hievte der Schiffskran die neun Männer und eine Frau an Bord eines kleinen Schwimmpontons, der an Land gezogen wurde.

„Ich bin sehr glücklich“, sagte Valentyn Kolchag, als er auf das Taxi zum Flughafen wartete. Die Zeit vor Anker auf der Nordsee sei schlimm gewesen, aber in Wilhelmshaven habe es ihm gut gefallen. Starke Unterstützung sei unter anderem von der Seemannsmission gekommen. Das deutsche Havariekommando hatte das Einlaufen in Wilhelmshaven ermöglicht, nachdem das Schicksal der Seeleute und die prekäre Versorgungslage an Bord bekannt geworden war. (dpa/lni)

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