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Geisterfahrer auf der Autobahn - Experten geben Tipps

21.01.2025 13:54 Uhr | Lesezeit: 4 min
Geisterfahrer kommt entgegen
Wie sollte man am besten damit umgehen, wenn einem auf der Autobahn ein Geisterfahrer entgegen kommt?
© Foto: Petair/ AdobeStock

Falschfahrer sorgen immer wieder für Warnmeldungen und Unfälle. Auf der A5 etwa fuhr jüngst eine Geisterfahrerin 20 Kilometer in die falsche Richtung. Der ADAC gibt Empfehlungen für den Ernstfall.

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Eine Geisterfahrt auf der A5 in Osthessen hat für Aufsehen gesorgt. Rund 20 Kilometer war dabei eine 82 Jahre alte Frau am Samstag in der falschen Richtung unterwegs, bevor die Polizei sie stoppen konnte. Falschfahrten wie diese sind laut dem ADAC Hessen-Thüringen mit Blick auf das allgemeine Verkehrsgeschehen ein eher seltenes Phänomen. Dafür seien sie aber besonders gefährlich, betonte Pressesprecherin Maike Höpp. 

48 durch Falschfahrer verursachte Unfälle auf Bundesautobahnen nahm die hessische Polizei laut einer Sprecherin des Landeskriminalamts in Wiesbaden von 2020 bis 2023 auf. Insgesamt seien dabei 6 Menschen tödlich, 14 schwer und 22 leicht verletzt worden. 

Nicht überholen und Abstand halten

Falschfahrten passierten häufiger am Wochenende und bei Dunkelheit, erläuterte Höpp. "Verkehrsteilnehmer, die eine Verkehrsmeldung zu Falschfahrern auf ihrer Strecke erhalten, sollten ihre Geschwindigkeit reduzieren, den Warnblinker einschalten und auf den äußersten rechten Fahrstreifen fahren", rät sie. Wichtig sei, in dieser Situation keine anderen Fahrzeuge zu überholen und ausreichend Abstand zum Vordermann zu halten, falls dieser abrupt abbremsen muss.

"Um möglichen Falschfahrern auszuweichen, kann die nächste Ausfahrt oder die Abfahrt zu einem Parkplatz genutzt werden." Zur Einschätzung der aktuellen Gefahrenlage sollten Autofahrer durchgängig den Verkehrsfunk hören. Dem ADAC zufolge gab es im Jahr 2021 bundesweit 1.830 entsprechende Warnmeldungen im Verkehrsfunk, davon 181 in Hessen

Falschfahrer beharren auf ihrer Meinung

Aber wie kommt es überhaupt dazu, dass Menschen für längere Zeit entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung fahren? Oftmals ließen sich Geisterfahrer von Fehlinterpretationen von Situationen und Objekten wie Verkehrsschildern leiten, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Niedergelassener Verkehrspsychologen, Karl-Friedrich Voss. "Wenn man dann einmal auf der Autobahn ist, bleibt es erst mal dabei."

Denn wenn Geisterfahrer den Eindruck hätten, sich auf der richtigen Seite der Straße zu befinden, beharrten sie oftmals darauf. "Dann ist es relativ schwer, davon abzurücken. Eine Meinung, die man einmal hat, gibt man nicht so ohne Weiteres auf", erklärte Voss, der verkehrspsychologische Praxen in Hannover und Hann. Münden betreibt. Komme ihnen ein Auto entgegen, müsse das für sie nicht immer gleich darauf hindeuten, sich auf der falschen Straßenseite zu befinden. "Stattdessen sagen sie sich etwa, dass die Autofahrer heute aber rücksichtslos sind." 

Um Geisterfahrten zu verhindern, könne man sich immer wieder Anhaltspunkte dafür suchen, auf der richtigen Straßenseite unterwegs zu sein. "Wenn man aber nach solchen Dingen überhaupt nicht sucht, dann kommt man gar nicht auf die Idee, dass man vielleicht in der verkehrten Richtung unterwegs ist", erklärte der Verkehrspsychologe.

Zudem bedeute die Einsicht einer Geisterfahrt ein erhebliches Eingeständnis. "Ich muss mir dann sagen, dass ich nicht weiterfahren kann. Ich muss also mein Vorhaben, irgendwohin zu fahren, aufgeben."

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