Paris. Bei Gefco, der Transport- und Logistiktochter des französischen Autoherstellers Peugeot PSA-Citroën, stehen im Stückgutbereich die Zeichen auf Sturm. Nach einer Information des Internetdienstes WK-Transport et Logistique hat das Unternehmen Mitte letzter Woche die Betriebsversammlung darüber informiert, dass bis Ende des Jahres landesweit 232 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen. So gut wie ausschliesslich davon betroffen sind die Stückgutaktivitäten, und zwar an den Standorten Le Mans, Cognac, Montluçon, Vichy, Tarbes, Gap, Chambéry und am Logistikzentrum Poissy im Nordwesten von Paris.
Nach Auskunft der Gewerkschaften hat Peugeot die Streichungen damit begründet, dass die Gruppe im vergangenen Jahr im Stückguttransport 20 Millionen Euro Defizit gemacht habe. Man warte jetzt auf die Einzelheiten des Sozialplans, erklärte ein Gewerkschaftssprecher gegenüber der Pariser Nachrichtenagentur AFP.
115 der zum Abbau vorgesehenen Stellen befinden sich inmitten der Peugeot-Fabrik von Poissy; sie wurden dort vor sieben Jahren eingerichtet. Das letzte Jahresergebnis des Autoherstellers mit 9400 Beschäftigten, davon 5000 in Frankreich selbst, hat gezeigt, dass die Geschäfte der Gruppe eher vorteilhaft laufen. Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 3,351 Milliarden Euro, der operative Gewinn stieg von 3,5 auf 5,9 Prozent, wie die Wirtschaftspresse berichtete. Die Probleme in Poissy, heisst es in anderen Quellen, seien schon seit 2006 bekannt gewesen. Das Terminal mit 30.000 Quadratmetren Lagerfläche hat zuletzt 16 Millionen Euro Minus eingefahren, das sind 47 Prozent vom Umsatz der Einheit. Wegen "schlechter Leistungen", bedingt vor allem durch häufigen Personalwechsel und erhebliche Ausfälle durch Fernbleiben vom Arbeitsplatz, habe Poissy inzwischen sämtliche Verträge verloren und der letzte laufe zum 31. Juli aus. (jb)