Französisches Schwergewicht

Mit dem Renault "K" starten wir auf der Waage, wo er mit 5,6-Meter-Meiller-Brücke samt Bordmatic vollgetankt nur knapp unter 15 Tonnen Leergewicht bleibt. Damit reiht sich auch der K 460 P 8x4 Medium unter die Schwergewichte ein. Aber auch hier war der direkte Vorgänger Kerax wegen seines massiven Rahmens schon nicht als Leichtgewicht bekannt. Trotzdem tut er sich trotz vergleichsweise kleinem DT 11 auch mit 32 Tonnen leicht: Der Motor dreht dezent und leichtfüßig hoch. Beim Rangieren in der Grube und auf schwierigen Landstraßenpassagen wünschte man sich allerdings eine kürzere Achse als die vergleichsweise lange 3,61er-Übersetzung. Die sorgt nämlich für vergleichsweise hohe Minimalgeschwindigkeiten und lässt den K auf gut ausgebauten Landstraßen immer zwischen elftem und zwölftem Gang hin- und herschalten. Renault pflegt weiterhin Eigenheiten Kompakt fällt der Wendekreis aus, dessen Radius Renault Trucks mit 9,8 Metern angibt. Auch die Lenkung selbst findet einen guten Kompromiss aus Entstört- und Exaktheit, wenngleich Querfugen oder tiefe Pfützen die ganze Lenksäule Volvo-typisch erzittern lassen. Federungsseitig gibt der rundum blattgefederte K den harten Hund: Immerhin ist er auf 60 Tonnen Gesamtzuggewicht ausgelegt und dürfte als Solowagen in vielen Märkten eher mit 40 Tonnen "plus x" unterwegs sein. Ungewöhnlich aber typisch: Stoßdämpfer gibt es zur besseren Verwindung nur hinten und gebremst wird rundum mit Trommeln. Die verzögern entsprechend sanft aber linear und lassen sich deutlich besser regulieren als bei Scania. Als Dauerbremse unterstützt einen die 303 Kilowatt starke Optibrake, die meist ausreicht, um den K in Gefällen zu halten. Bedient wird sie wie beim Kerax über das für Renault-typische dünne Stöckchen, das jetzt auf die rechte Seite des Lenkrades gewandert ist. Ansonsten pflegen die Franzosen weiter so manche Eigenheit: Dazu gehört der Optidriver-Schalthebel, der an zwei Rändeln "Neutral und Drive" sowie die Sonderfunktionen "Crawler und Rückwärtsgang" zusammenfasst. Zum Freischaukeln in der Grube genügt aber ein Zug am Hebel und der K wechselt wieder von Rück- auf Vorwärtsfahrt. Praxisnah gibt sich dafür die Day-Cab-Kabine mit gutem Überstieg zur Kippbrücke, einer stabilen Kleiderbügelstange an der Rückwand und mehr Platz als im vergleichbaren Volvo FMX. Dass es langbeinigen Fahrern trotzdem eng wird, liegt am knappen Längsverstellbereich des Sitzes. Renault kann hier aber die Sitzschienen nach hinten verlegen oder längere Schienen einbauen. Innenhöhe bietet der K genug, ragt mit stehendem Auspuff außen aber 3,41 Meter in die Höhe.

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