Berlin. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) hat darauf hingewiesen, dass dem Beton in der neuen Schleusenkammer Wusterwitz am Elbe-Havel-Kanal an der Oberfläche die Festigkeit fehlt. Dies meldeten Mitgliedsunternehmen, deren Fahrzeuge beim Passieren der alten Schleusenkammer bis zu 2 Quadratmeter große deutlich erkennbare schadhafte Stellen in der soeben erst errichteten neuen Kammer bemerkten. Die neue Schleusenkammer ist für die Schifffahrt noch nicht freigegeben.
BDB-Präsident Georg Hötte forderte, dass Schadensumfang und -ursache an der neu gebauten Schleuse zügig ermittelt werden müssten. Ebenso zügig sollte laut BDB ein Sanierungskonzept zwischen dem Bund und der beauftragten Baufirma vereinbart werden damit Schifffahrtsunternehmen entsprechend planen könnten.
Im Frühjahr 2015 soll laut BDB ein Schleusentor an der alten Kammer der Schleuse Wusterwitz ausgetauscht werden. Weil die neue Kammer aller Voraussicht nach noch nicht zur Verfügung stehen werde, müsse der Bund dann die seit einigen Jahren für die Binnenschifffahrt gesperrte untere Havel wieder als Umfahrungsmöglichkeit für den gesperrten Bereich des Elbe-Havel-Kanals freigeben. Der BDB fordert für diesen Zeitraum von rund 3 Wochen die Zulassung von 85 Meter langen und 9,50 Mter breiten Fahrzeugen mit einer Abladetiefe von 2,00 Meter auf der unteren Havel und eine Bereitstellung von Lotsen durch den Bund.
Durch die Schleuse Wusterwitz wurden 2013 rund 4 Millionen Tonnen Güter auf über 8500 Güterschiffen sowie zusätzlich rund 4000 Sportfahrzeuge geschleust. Nach Einschätzung des BDB sind von der für 2015 angekündigten Sperrung rund 300.000 Tonnen Ladung betroffen. (diwi)