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Frankreich will „grüne“ Umweltvignette wieder einführen

08.06.2015 10:15 Uhr
Frankreich will „grüne“ Umweltvignette wieder einführen
Frankreich will gegen die Luftverschmutzung durch Autoabgase in den Städten vorgehen
© Foto: Picture Alliance/AP/Martin Meissner

Die Schadstoffklasse von Fahrzeugen soll über eine farbiges System von Plaketten gekennzeichnet werden.

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Paris. In Frankreich wird eine mehrfarbige Vignette zur besseren Kontrolle der Luftqualität eingeführt. Die entsprechende Maßnahme wurde von Umwelt-, Verkehrs-, Transport- und Energieministerin Ségolène Royal angekündigt. Mit der Vignette sollen die diversen Luftbelastungsgrade der Fahrzeuge sichtbar gemacht werden, Zweiräder inbegriffen, um anlässlich von Kontrollen bei besonders hoher Luftverschmutzung die Identifizierung der größten Belaster zu erleichtern.

Die Maßnahme wendet sich an die Besitzer sämtlicher Fahrzeuge, die mit traditionellem Treibstoff betrieben werden: vom Zweirad über alle Arten von Nutzfahrzeugen und Lkw bis hin zu Bussen.

Die Einführung der Vignetten ist für den 1. Januar kommenden Jahres geplant. Das mit dieser ausgestellte „Certificat de qualité de l’air „ ist jedoch nicht verpflichtend. Ziel sei nicht „eine strafende Ökologie, bei der auf die Fahrzeughalter mit den Fingern gezeigt werde“, erklärte die Ministerin getreu ihrem eher auf Pädagogik setzenden Grundsatz, den sie schon im Rahmen der Diskussion um die am Ende wieder fallen gelassene Einführung einer LKW-Ökosteuer geltend gemacht hatte. Mit dem Prinzip der Freiwilligkeit wolle sie den Autofahrern Wahlfreiheit gewähren, sagte sie gegenüber der Zeitung Le Parisien.

Vorteile für umweltfreundliche Fahrzeuge

Dass die Vignette je nach Gusto angebracht und den Fahrzeugen mit geringer Umweltbelastung zahlreiche Vorteile eingeräumt werden sollen, über die wiederum die einzelnen Kommunen analog gewisser Vorbilder in Dänemark, Deutschland und anderen europäischen Ländern befinden, hat unmittelbar nach Bekanntgabe der Massnahme viel Kritik ausgelöst. Die Wirksamkeit dieser freiwilligen Vignettenlösung wird bezweifelt. Einige Bürgermeister haben denn auch schon abgekündigt, in ihrem Amtsbereich keine spezielle Zone für als sauber eingestufte Fahrzeuge einrichten zu wollen, wie die Zeitung Le Monde berichtet.

Einen ersten Vorstoss zur Einführung einer „grünen Plakette“ hatte in den Jahrn 1998 und 2003 schon die Royal-Amtsvorgängerin Dominique Voynet unternommen. Vor 3 Jahren wurde das Zeichen wieder abgeschafft. Ségolène Royal will jetzt Vignetten in 6 verschiedenen Farben bringen, für jeden Belastungsgrad eine. Bestellen können soll man sie über Internet. Während des ersten halben Jahres nach der Einführung ist der Bezug kostenlos , soll anschliessend 5 Euro kosten und in beiden Fällen „mehrere Jahre“ gültig sein. Die Ministerin kündigte ferner an, die Umwandlung des französischen Fahrzeugparks zugunsten ökologischerer Autos und LKW so beschleunigen zu wollen, dass die Luft in den Städten in 5 Jahren wieder sauberer sei.

Gewerbe fordert Planungssicherheit

Der Gewerbeverband FNTR Ile-de-France begrüsste die Ankündigungen im Prinzip, betonte jedoch, dass der Straßengütertransport zeitlich vorausplanen können müsse und forderte deshalb baldige Klarheit über die entsprechenden Pläne des Ministeriums als auch der Stadt Paris. Deren Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat kürzlich erklärt, ab 2020 den Verkehr mit Dieselfahrzeugen untersagen zu wollen. Ségolène Royal ihrerseits sagte, Diesel als Kraftstoff habe keine Zukunft mehr. Weit über 90 Prozent aller in Frankreich zugelassenen Nutzfahrzeuge werden aber damit betrieben und nicht mit alternativen Lösungen. Für den Verband ist daher klar, dass das Gewerbe zum Umschalten auf umweltfreundlichere Antriebsarten staatliche Hilfen bekommen muss. (jb)

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