Paris. In der Frage, ob die zukünftigen digitalen Tachographen auch für leichte Nutzfahrzeuge unter 3,5 Tonnen verpflichtend werden sollen, gehen bei den französischen Gewerbeverbänden die Meinungen auseinander. Der Verband OTRE hat sich kürzlich dafür ausgesprochen und damit den Konkurrenten FNTR auf den Plan gerufen. Dieser warf OTRE in scharfem Ton einen Alleingang ohne Absprache mit den anderen Verbänden vor und erklärte, angesichts der anhaltenden Krise sei es wahrhaftig nicht der geeignete Zeitpunkt, hierüber eine Debatte loszutreten. Ein solche müsse im Übrigen im europäischen Rahmen geführt werden, weil der Transportmarkt immer mehr liberalisiert werde.
FNTR, mit TLF einer der beiden führenden Transport- und Logistikverbände in Frankreich, bedauert das „Vorpreschen“ zu einem „ungelegenen Zeitpunkt“ und bezeichnet die Sicht, die OTRE vom Leichttransportgewerbe habe, als „karikaturhaft“. Dieses Gewerbe sei seit einigen Jahren immer verantwortlicher und professioneller geworden, wenn es darum gehe, gegen illoyale Konkurrenten und illegale Berufsausübung zu kämpfen. So seien im vergangenen Jahr die Zugangsbedingungen zu diesem Gewerbezweig im Rahmen der Umsetzung der entsprechenden EU-Richtlinien in französische Recht verschärft worden. Außerdem hätten sich Betriebe und Sozialpartner darauf geeinigt, ab 2014 eine anerkannte Ausbildung für zukünftige Fahrer einzurichten. (jb)
