Paris. Die tiefgreifende Wirtschaftskrise im Nachbarland Spanien hat negative Folgen für den Strassengütertransport in der Region Aquitanien, dem Südwesten Frankreichs. Wie der Vorsitzende der regionalen Gruppierung des Gewerbeverbandes Otre, François-Xavier Mintegui, gegenüber „L’Officiel des Transporteurs“ berichtete, hat sich die Konkurrenz durch spanische Transportunternehmen im Zuge der Krise erheblich veschärft. Insbesondere nähmen Kabotage-Fahrten immer mehr zu.
Für Mintegui ist der Zusammenhang mit den Wirtschaftsproblemen Spaniens überdeutlich: Das Land exportiere nur noch und führe nichts mehr ein. Um Leerfahrten für die Rückkehr zu vermeiden, nähmen die Spanier deshalb Transportgut zu Dumpingtarifen auf. Dies beobachte man vor allem auf den Strecken ab Angoulème oder Limoges und nicht nur seitens spanischer, sondern auch portugiesischer Transporteure. Befördert würden Saisonwaren wie Cerealien, Holz und neuerdings auch Tiefkühlware.
Der Otre-Vorsitzende glaubt nicht, dass sich die beklagte Wettbewerbsverzerrung auf regionaler Ebene lösen lasse und appelliert an seine Volksvertreter in Paris. Ausserdem müsse das Bewusstsein dafür gestärkt werden, dass der LKW-Transport gerade in einer Region wie Aquitanien für die allgemeine Warenversorgung von grosser Bedeutung sei. (jb)