Paris. An der Seine wird demnächst eine neue Bahnfrachtverbindung zwischen Le Havre, Rouen und Paris eröffnet. Träger des Projekts sind die im Zusammenschluss Haropa verbundenen Seehäfen Le Havre und Rouen sowie der Bahnnetzbetreiber SNCF Réseau. Dies wurde bei einem „Business Event Bahnfracht Seine-Achse“ bekannt. Die neue Linie werde die fünfgrößte nordeuropäische Hafenverbindung sein, hieß es bei der Ankündigung. Sie verlaufe zwischen den Orten Serqueux und Gisors und sei ein neues Shuttle-Angebot seitens Haropa und SNCF Réseau.
Die geplante Achse eröffne der Wirtschaft der französischen Hauptstadt einen Zugang zur See und der Normandie einen solchen zum Pariser Becken. Le Havre und Rouen müssten ihr Hinterland in Frankreich und Europa erweitern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Hierzu sei der Schienenweg unabdingbar, erklärten Luc Lallemand für SNCF Réseau und Stephane Raison für Haropa. Ihr Credo: „Die Schlacht der Häfen wird auf dem Landweg und per Bahn gewonnen“.
Die Pläne für den Ausbau der Frachtverbindung per Schiene zwischen den beiden Häfen und Paris werden schon seit sechs Jahren im Rahmen des Projekts Fret Ferroviaire Axe Seine (FFAS) verfolgt. Ziel ist, den aktuellen Warenverkehr zwischen dem Zentrum Frankreichs und der Seine zu erkunden. Bei demselben Anlass kündigte die Staatsbahn die Einrichtung einer oder mehrerer täglicher Shuttleverbindungen zwischen Le Havre und Valenton an. Damit sollen der Materialfluss optimiert und die Kosten für die Bahnfrachtkunden gesenkt werden. Mehr als 6000 Lkw pro Wochen würden somit demnächst von der Straße auf die Bahn verlagert. (jb)