Wien. Nicht 2027 sondern erst ein Jahr später wird der Semmering-Basistunnel (SBT) in Betrieb gehen. Medienberichte zitieren die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), die von technischen Herausforderungen sprechen, die eine Verschiebung auf 2028 notwendig machten. Aufgrund längerer Bauzeit und umfangreicher zusätzlicher Maßnahmen würden sich die Kosten um elf Prozent auf 3,5 Mrd. Euro erhöhen.
Als Grund für die Verzögerung führen die ÖBB „die extrem schwierigen geologischen Bedingungen im Berg seit 2020, die sich als noch herausfordernder als prognostiziert erwiesen haben“ an. Die Herausforderungen würden die ÖBB „auf eine harte Probe“ stellen, heißt es dort. „Eine Vielzahl von Mosaiksteinen hat dafür gesorgt, dass die Vortriebe in allen Bereichen des Tunnels langsamer vorankommen als geplant.“ Die Corona-Pandemie habe zusätzlich „nicht gerade zur Entspannung der Situation“ beigetragen.
Semmering-Basistunnel könnte bereits in Betrieb sein
Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) bezeichnete den SBT in einer Aussendung als Meilenstein im Schienenausbau. Sowohl Bund als auch Land Steiermark stünden voll hinter diesem historischen Bahnprojekt. Seitens der steiermärkischen Politik wird die Verzögerung als „bedauerlich“ und „ärgerlich“ bezeichnet.
Der Semmering-Basistunnel könnte laut einigen Stimmen bereits in Betrieb sein, hätte sich nicht der frühere Landeshauptmann (Ministerpräsident) von Niederösterreich, Erwin Pröll (ÖVP), aus politischen Gründen jahrelang gegen das Projekt quergelegt. (ms)