Paris. Das Verwaltungsgericht in Bordeaux hat dem Gewerbeverband OTRE (Organisation des transporteurs routiers européens) die erst vor drei Jahren zuerkannte Repräsentativität wieder entzogen. Der Verband versteht sich als praxis- und problemnahe Interessenvertretung des mittelständischen und Kleingewerbes im Bereich des Straßengütertransports. Er kann gegen den Gerichtsentscheid in die Berufung gehen.
Der Dachverband UFT (Union des fédérations de transports) und dessen Mitglieder FNTR (Fédération nationale des transports routiers) und CSD (Chambre syndicale des entreprises de déménagement) ebenso wie der Verband UNOSTRA hatten unmittelbar nach Anerkennung der Repräsentativität durch das Verkehrsministerium im September 2009 gegen diese geklagt. Der Verbandsneuling war von Anfang an auf den kollektiven Widerstand der eingesessenen Organisationen gestoßen. Er sieht sich nun wie schon in den ersten neun Jahren seines Bestehens von den gewerblichen Instanzen ausgeschlossen.
Die UFT erklärte, nun herrsche endlich wieder Klarheit in der Verbändelandschaft. Im selben Sinne kommentierte die FNTR die Gerichtsentscheidung. Anfang Oktober 2000 hatten einige ihrer damaligen Mitglieder wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorstand den Verband verlassen und als zunächst regionale Abspaltung davon die OTRE gegründet. Seither schwelte der Konflikt, der nun vorerst ein Ende gefunden hat. (jb)