Wiesbaden. Der einjährige Probebetrieb für Lärmpausen am Frankfurter Flughafen soll am 23. April beginnen. Den Termin nannte der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) am Mittwoch in Wiesbaden. Landesregierung, Deutsche Flugsicherung (DFS), der Flughafenbetreiber Fraport, die Lufthansa und Luftverkehrsverbände unterzeichneten eine Vereinbarung über die Lärmpausen. Sie sind ein wichtiges Vorhaben des Grünen-Verkehrsministers.
Durch abwechselnde Nicht-Nutzung einzelner Bahnen in den Randstunden soll das sechsstündige Nachtflugverbot auf möglichst sieben Stunden Nachtruhe für einige Anrainerkommunen verlängert werden. Das Betriebsmodell funktioniert aber nur bei Westwind. An einer Entlastung bei Ostbetrieb werde weiter gearbeitet, sagte Al-Wazir.
Der Minister unterstrich den Fortschritt beim Lärmschutz. Fraport-Chef Stefan Schulte erklärte seine „volle Unterstützung für das Projekt“. Er und andere Luftverkehrsvertreter betonten aber, dass es nur um einen Probebetrieb gehe. Kapazität und Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens dürften durch Lärmpausen nicht eingeschränkt werden.
Das unterzeichnete Bündnispapier ist eine Absichtserklärung aller Seiten. Formal wird die Landesregierung die Deutsche Flugsicherung bitten, den Flugbetrieb in Frankfurt entsprechend der Lärmpausen zu ändern. Vorgesehen ist, zwischen 22 und 23 Uhr die neue Nordwestlandebahn nicht mehr zu nutzen. So kehrt über dem Norden von Offenbach und dem Frankfurter Süden früher Ruhe ein. Morgens zwischen 5 und 6 Uhr wird nicht auf der Südbahn gelandet. Dies entlastet beispielsweise Neu-Isenburg. (dpa)