Frankfurt/Main. Über die vom hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) vorgeschlagenen zusätzlichen Lärmpausen am Frankfurter Flughafen entscheidet am kommenden Mittwoch (28.1.) die Fluglärmkommission (FLK). Ziel der Lärmpausen ist es, der Region über das Nachtflugverbot von 23.00 Uhr bis 05.00 Uhr hinaus Entlastung zu bringen, indem davor und danach abwechselnd einzelne Bahnen gesperrt werden. Das würde dann bestimmten Kommunen mehr Ruhe verschaffen, andere aber gleichzeitig mehr belasten. Die Zahl der Flugbewegungen bliebe gleich.
Keine der fünf vorgeschlagenen Varianten trifft in der Fluglärmkommission auf ungeteilte Zustimmung. Das Gremium hat zwar in betrieblichen Fragen nur beratende Funktion, in diesem Fall könne sich die Landesregierung aber nicht über das Votum hinwegsetzen, sagte FLK-Vorsitzender Thomas Jühe (SPD) im Vorfeld. Es gehe hier nämlich nicht um betriebliche Einschränkungen, sondern ausschließlich um Lärmschutz.
Nach Jühes Worten gibt es drei Möglichkeiten:
1.) Die FLK verhält sich neutral, das heißt, es gibt keine Empfehlung. In diesem Fall kann das Ministerium entscheiden, wie es weitergeht.
2.) Die FLK lehnt alle fünf vorgeschlagenen Varianten als ungeeignet ab. Das würde das Ministerium blockieren, das Thema wäre vom Tisch.
3.) Die FLK erklärt eine oder mehrere Varianten für erprobenswert.
Dann könnte das Ministerium weiterplanen.
Seit Monaten hat eine Arbeitsgruppe der Kommission die verschiedenen Modelle durchgerechnet und laut Jühe „interessante, durchaus positive Effekte” entdeckt. Das Ergebnis der Arbeitsgruppe werde dem FLK-Vorstand vorgelegt, der daraus eine Empfehlung erarbeite. Darüber werde die Kommission bei ihrer wie üblich nicht öffentlichen Sitzung beraten und abstimmen. An der Sitzung nimmt auch Minister Al-Wazir teil. (dpa)