Brüssel. Frank Appel, Chef von Deutsche Post DHL, hat für die EU-Kommission die Schaffung eines EU-Kommissars für Logistik angeregt. Das sei wünschenswert, um die Interessen der Branche sinnvoll zu bündeln. Zurzeit würden die EU-Entscheidungen, die Einfluss auf die Logistikbranche haben, in zu vielen unterschiedlichen Abteilungen der Kommission getroffen. „Die Logistikbranche erwirtschaftet immerhin zehn Prozent des Bruttoinlandproduktes der EU und ist damit ein so bedeutender Wirtschaftsfaktor, dass er einen eigenen Kommissar verdienen würde“, sagte Appel gestern am ersten Tag der Konferenz „Logistics in 2030“, die von der Generaldirektion Mobilität und Verkehr (DG Move) der EU-Kommission in Brüssel ausgerichtet wird.
2014 ist Europawahl – dann wechselt auch die EU-Kommission
Ziel der Konferenz ist aus Sicht von DG Move ist es, sich mit Vertretern der Logistikbranche über die aktuellen Bedürfnisse und Wünsche für zukünftige politische Entscheidungen der EU auszutauschen. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas kündigte zur Eröffnung an, dass die Kommission Anfang des kommenden Jahres erste Vorschläge veröffentlicht wolle, wie die EU die Logistik-Branche bei den Herausforderungen bis 2030 unterstützen könne. Diese Vorschläge sollen dann mit den Interessensvertretern in einer öffentlichen Befragung diskutiert werden. Später könnten daraus Gesetzesvorhaben werden.
Einen EU-Kommissar für Logistik hat es bislang noch nie gegeben. Die Schaffung eines solchen Amtes mit einer dazugehörigen Abteilung von Beamten ist aber durchaus möglich. Nach den Europawahlen im Mai 2014 wird auch die Kommission neu gebildet. Neue Ressorts können zu diesem Zeitpunkt am einfachsten geschaffen werden. (kw)