Amsterdam. Vor der niederländischen Küste ist am Mittwochabend ein Frachter mit einem Containerschiff aus Zypern zusammengeprallt und gesunken. Wie Agenturen berichten, sank der unter der Flagge der Bahamas fahrende Frachter „Baltic Ace“ nach dem Zusammenstoß binnen 15 Minuten. Vier Menschen kamen dabei ums Leben, 13 Besatzungsmitglieder konnten bisher gerettet werden. Sieben Seeleute werden vermisst, teilte die niederländische Küstenwache mit. Ihre Überlebenschancen seien allerdings gleich null. Das unter zyprischer Flagge fahrende Containerschiff wurde niederländischen Medienberichten zufolge bei der Kollision nur leicht beschädigt.
Das Unglück ereignete sich gegen 19 Uhr rund hundert Kilometer vor der niederländischen Küste auf der Höhe von Rotterdam. Wegen starken Windes und bis zu drei Meter hohen Wellen musste die Suche nach Überlebenden gegen zwei Uhr nachts abgebrochen werden. Am Donnerstagmorgen wurde die Suche nach Opfern wieder aufgenommen. Die Besatzung des Frachters kommt nach Informationen der Küstenwache aus Bulgarien, Polen, der Ukraine und den Philippinen.
Die Ursachedes Unglücks ist noch unklar. Zum Zeitpunkt der Kollision herrschte Windstärke sechs bis sieben. „Doch für so große Schiffe ist das kein Problem“, zitiert „n-tv“ Kees Brinkman von der niederländischen Rettungsgesellschaft KNRM. Die „Baltic Ace“ war 148 Meter lang.
Der Frachter hatte Autos geladen und war vom belgischen Zeebrügge auf dem Weg ins finnische Kotka. Eigner ist nach Informationen der VerkehrsRundschau Baltic Highway Limited. Das Schiff wurde von United European Car Carriers (UECC), einem Anbieter von RoRo-Transporten für Automobile, erst am 26. November für 17 Tage von dem Carrier Euro Marine Logistics NV gechartert, einem Gemeinschaftsunternehmen der japanischen Mitsui OSK Lines und Hoegh Autoliners. Das Schiff sollte 1417 fabrikneue Autos von Zeebrugge nach Kotka bringen.
Das Containerschiff „Corvus J“ gehört zur Gesamtflotte der deutschen Reederei Jüngerhans im niedersächsischen Haren (Ems) und wurde bei der Kollision kaum beschädigt. Es kam aus dem schottischen Grangemouth und fuhr nach Antwerpen. Die Schiffe waren auf einer der meistbefahrenen Schiffsrouten der Welt unterwegs zwischen den beiden größten Häfen Europas, Rotterdam und Antwerpen. Diese Nord-Südverbindung wird noch vom Ost-West-Verkehr nach Großbritannien gekreuzt. (bw)