Berlin. Die Zusage einer zusätzlichen Finanzspritze des Bundes für die Deutsche Bahn könnte die geplanten Börsengänge der Töchter Arriva und Schenker überflüssig machen. Eine Entscheidung dazu sei aber noch nicht gefallen, sagte Bahn-Vorstandschef Rüdiger Grube am Mittwoch auf der Messe Innotrans in Berlin der Deutschen Presse-Agentur. „Dazu ist es noch zu früh.” Er sprach aber von einer „guten Entwicklung”, über die er sich freue. „Damit öffnet sich eine Tür, mit der wir nicht gerechnet haben”, fügte er hinzu. Über die nächste Schritte führe die Bahn intensive Gespräche mit dem Eigentümer Bund.
Nach Plänen des Bundesverkehrsministeriums, die dort bestätigt wurden, soll die hoch verschuldete Bahn vom Bund zusätzlich 2,4 Milliarden Euro erhalten. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung” darüber berichtet. Demnach ist geplant, von 2017 an die Dividende zu senken, die der Staatskonzern dem Bund jährlich überweist.
Der Betrag soll von 950 Millionen Euro auf 600 Millionen Euro sinken, was den Konzern in den nächsten vier Jahren um 1,4 Milliarden Euro entlasten würde. Zusätzlich solle die Bahn spätestens im nächsten Jahr eine Milliarde Euro erhalten, um ihr Eigenkapital aufzustocken. Die Erlöse aus dem geplanten Teilverkauf von Arriva und Schenker waren für mehr Investitionen und zur Tilgung von Schulden gedacht. (dpa/sno)